Fahrleitungsstörung sorgte am Bahnhof Bern für Zugausfälle
Aufgrund einer Fahrleitungsstörung kam es am Bahnhof Bern zu Verspätungen und Zugausfällen. Die Störung ist teilweise behoben.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Fahrleitungsstörung sorgt aktuell am Bahnhof Bern für Chaos.
- Alle Züge, welche den Bahnhof von der Ostseite her befuhren, waren betroffen.
- Die Reparatur der Fahrleitungsstörung dauerte mehrere Stunden.
Chaos am Bahnhof Bern: Am heutigen Freitagmorgen sorgt eine Fahrleitungsstörung auf der Ostseite des Hauptbahnhofs für viele Zugverspätungen und einigen Ausfällen im Bahnverkehr. Betroffen sind alle Verbindungen, welche den Berner Bahnhof vom Wankdorf her befahren.
Die umfangreichen Reparaturarbeiten an der Fahrleitung dauern bis in die Abenstunden an, schreibt die SBB. Von nicht notwendigen Reisen von und nach Bern rät sie heute Abend ab. Mittlerweile konnte die Störung behoben werden, sagte die SBB auf Twitter. Es müsse aber noch mit Ausfällen und Verspätungen gerechnet werden.
Fahrleitungsstörung in Bern ist behoben. Danke an alle Bähner-Kolleginnen und Kollegen, die heute im Grosseinsatz standen! ♥️ Alle betroffenen Reisenden bitten wir um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. https://t.co/kv3TvcwXYL https://t.co/jn45HvVWgz
— SBB Medienstelle (@sbbnews) October 2, 2020
Rund 400 Passagiere evakuiert
Die Fahrleitungsstörung beim Bahnhof Bern ereignete sich um 08.30 Uhr. Der IC61 Basel – Interlaken blieb nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Bern mit einem abgerissenen Stromabnehmer zwischen Bern und Bern Wyler stehen. Die Fahrleitung wurde ebenfalls beschädigt. Die Ursache für den Defekt wird noch untersucht.
Vom Unterbruch direkt betroffen waren zwei Züge. Eine Komposition der S-Bahnlinie S4, die nach Thun hätte fahren sollen, und ein ICN. Das sagt Mediensprecher Raffael Hirt.
Der ICN sei nach Zollikofen abgeschleppt und die S4 auf der Strecke evakuiert worden. Gesamthaft seien rund 400 Personen aus den Zügen evakuiert worden. Die Aktion konnte mittlerweile abgeschlossen werden.
Hälfte aller Züge fallen aus
Die heruntergerissene Fahrleitung lag laut Angaben eines SBB-Mitarbeiters verteilt über mehrere Geleise. Diese musste erst weggeräumt werden, bevor die Züge wieder verkehren durften.
Die heruntergerissene Fahrleitung liegt laut Angaben eines SBB-Mitarbeiters verteilt über mehrere Geleise. Diese müsse erst weggeräumt werden, bevor die Züge wieder verkehren dürften.
Wieso die Fahrleitung heruntergerissen wurde, ist Teil laufender Abklärungen. Verantwortlich dafür sein kann entweder ein technischer Defekt an der Fahrleitung oder am Zug.
Die SBB organisierte grossräumige Umleitungen. Für die Reparatur gibt es zwei Konzepte. Entweder werden ein oder zwei Gleise freigeräumt. So können laut Thomas Bettler, Leiter Intervention der SBB, wenigstens einige Züge fahren.
Szenario Totalsperre
Das zweite Szenario sieht die gesamtheitliche Reparatur der Fahrleitungen vor. Dies würde eine Totalsperre bis auf Weiteres bedeuten. Zurzeit würden die Züge in Vorortbahnhöfen gewendet.
Einige Pendler stehen derzeit mit fragenden Gesichtsausdrücken am Bahnhof herum und wissen nicht, wie weiter. Gemäss den Anzeigen der SBB am Bahnhof Bern ist die Dauer der Einschränkung derzeit nicht einschätzbar.
Auf Twitter hat ein User das Bild eines ICE-Zugs am Bahnhof Bern geteilt. Dazu schreibt er, dass der Stromabnehmer des Zuges weg sei. Es habe einen lauten Knall gegeben. Eine weitere Person berichtet davon, dass sie in einem blockierten Zug im Wankdorf sitze.
In Schönbühl BE ebenfalls Schaden an Fahrleitung
Auch in der Berner Vorortsgemeinde Schönbühl war eine Fahrleitung beschädigt. Der Bahnverkehr zwischen Burgdorf BE und Bern war deshalb entsprechend eingeschränkt. In Schönbühl ist der Bahnhof jedoch einspurig in Betrieb und kann umfahren werden.
