Familie als Geisel genommen — Neun Jahre Haft für Chinesen
Ein 34-jähriger Chinese wurde zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt. Der Beschuldigte hatte 2005 mit Komplizen eine Familie als Geisel genommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Chinese hatte 2005 mit zwei Komplizen eine Familie in St.Gallen als Geisel genommen.
- Nun wurde der 34-Jährige zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt.
Das Kantonsgericht St. Gallen hat einen 34-jährigen Chinesen zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt. Der Beschuldigte soll vor zwölf Jahren in St. Gallen mit zwei Komplizen eine Familie als Geisel genommen und ausgeraubt haben.
Geiselnahme bestritten
Der Beschuldigte, ein 34-jähriger Chinese, bestreitet an der Tat beteiligt gewesen zu sein, obwohl sich seine DNA auf Tatwerkzeugen befand. Bei der Befragung sagte er, die aus China stammenden Geschäftsleute seien in Menschenhandel verwickelt gewesen und hätten einem Geschäftspartner viel Geld geschuldet. Deshalb sei es zu der Geiselnahme gekommen.
Ganze Familie mit Waffe bedroht
Der Beschuldigte ist Ende 2005 zusammen mit zwei Komplizen bei Restaurantbetreibern eingebrochen. Dort warteten die Räuber auf die Rückkehr der Geschäftsleute. Als die Familie am frühen Abend nach Hause kam, wurden die vier Personen mit einer Waffe bedroht und gefesselt. Die Männer stahlen dem Familienvater 3'000 Franken aus der Hosentasche und durchsuchten die Wohnung.
Der Angeklagte und seine Mittäter sollen gedroht haben, die acht- und die zwölfjährige Tochter mit einem Plastiksack zu ersticken, wenn das Ehepaar ihnen nicht die Bankkarte aushändige. Der Geschäftsmann übergab den Männern stattdessen den Schlüssel für sein Restaurant und einen falschen Code für den Tresor.
Während zwei der Männer zum nahegelegenen Restaurant fuhren und den dritten als Aufpasser in der Wohnung zurückliessen, konnte der Vater sich befreien und die Polizei rufen. Die Männer flüchteten.