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Fedpol-Chefin befürchtet mehr Waffen für organisierte Kriminalität

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Bern,

Fedpol-Chefin Nicoletta della Valle befürchtet, dass die Waffen nach Ende der aktuellen Kriege in der Hand der organisierten Kriminalität landen könnten.

Nicoletta della Valle
Nicoletta della Valle, Direktorin im Bundesamt für Polizei (Fedpol). (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Chefin des Bundesamtes für Polizei (Fedpol), Nicoletta della Valle, befürchtet eine zunehmende Bewaffnung der organisierten Kriminalität nach dem Ende der aktuellen Kriege. In der Schweiz sei vielen Leuten nicht bewusst, wie verbreitet die organisierte Kriminalität sei, weil sie sehr diskret agiere. «Wohin gehen all die Waffen?», fragte della Valle im «Tagesgespräch» von Radio SRF vom Freitag.

Sie befürchte, dass die Waffen nach Kriegsende in der Hand der organisierten Kriminalität landen. Es gebe durchaus eine Beziehung zwischen organisierter Kriminalität und Terrorismus: «Wir haben allen Grund, besorgt zu sein», sagte die Fedpol-Chefin.

Della Valle verwies auch auf die Unterwanderung durch die Mafia: Gerade die italienische Mafia agiere sehr unauffällig, wende in der Schweiz kaum offensichtlich Gewalt an. Wenn, dann werde diese in der Öffentlichkeit beispielsweise als Unfall oder Suizid wahrgenommen.

Legale Wirtschaft mit günstigen Preisen verdrängt

Es gebe aber alte Fälle, beispielsweise das Auslöschen einer ganzen Familie, das als Beziehungsdelikt gegolten habe. In der späteren Analyse habe sich gezeigt, dass es sich um eine Abrechnung unter Mafiosi gehandelt habe.

Die Mafia sehe man nur, wenn man hinschaue. Derzeit sei es die Enkelgeneration der italienischen organisierten Kriminalität, die in der Schweiz Geld verdienen wolle. Oft würden sie mit besonders günstigen Preisen auftreten und so die legale Wirtschaft verdrängen.

Als Konsument die Preise hinterfragen

Als besonders anfällige Branchen bezeichnete sie die Bauwirtschaft, die Gastronomie, oder die Hotellerie, dann gebe es immer mehr Barbershops, Nagelstudios oder natürlich auch die private Pflege. «Menschenhandel ist heute viel mehr als nur Prostitution. Menschenhandel geht immer dort hin, wo man Geld verdienen kann. Und das entwickelt sich ständig», sagte della Valle.

Sie wolle nicht zum Denunziantentum aufrufen oder ganze Gruppen unter Generalverdacht stellen. Aber als Konsument sollte man sich immer fragen, warum ein Produkt oder eine Dienstleistung so billig sei: «Auf wessen Kosten geht der günstige Preis?», müsse sich der Konsument fragen.

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