Fedpol-Direktorin fehlt das Personal gegen die Mafia
Die Fedpol-Direktorin fordert von der Politik mehr Personal im Kampf gegen die Mafia.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fedpol-Direktorin fordert mehr Personal gegen die Mafia.
- Die Präsenz der Mafia in der Schweiz ist laut Nicoletta della Valle nicht spürbar.
- Doch die Schweiz habe sich zum Operationsraum der organisierten Kriminalität entwickelt.
Die Direktorin des Bundesamts für Polizei Nicoletta della Valle hat von der Politik mehr Ressourcen gefordert. Ihr fehlen Mitarbeitende, um effektiv gegen die organisierte Kriminalität und Terrorismus vorzugehen, wie sie im Interview mit Tamedia sagte.
Rund 200 Ermittlerinnen und Ermittler würden dem Fedpol fehlen, sagte della Valle im am Donnerstag publizierten Interview mit Tamedia-Zeitungen. Sie könne es sich nicht leisten, dass ihre Leute ausbrennen. Und dass es sich die Mafia in der Schweiz gemütlich macht. Die Schweiz habe sich vom Rückzugsort zum Operationsraum der organisierten Kriminalität entwickelt.
Die Präsenz der Mafia in der Schweiz sei nicht spürbar. Mafiosi wirkten wie fleissige Bürger. «Die Mafia nimmt der Wirtschaft die Arbeit weg», sagte della Valle.
Dies etwa mit günstigen Offerten für Bauprojekte. Die Arbeiter würden ausgebeutet, Umweltvorschriften ignoriert und schlechtes Material eingesetzt.
Zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität reiche die Strafverfolgung nicht. «Wir müssen uns auch genau fragen, welche Aufenthaltsbewilligungen wir vergeben und wen wir einbürgern», sagte die Fedpol-Direktorin. Bereits im Juni forderte della Valle eine verbesserte Zusammenarbeit mit den Kantonen.