Fehlen dem Referendum gegen den Vaterschaftsurlaub Unterschriften?
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr weibelte heute auf den Berner Strassen für ihr Referendum. Sie will damit den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub vors Volk bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizer Parlament hat sich für einen Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen entschieden.
- SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr hat mit einem Komitee das Referendum dagegen ergriffen.
- Heute fand eine Informations- und Aufruf-Veranstaltung in Bern statt.
Es ist ein politisches Hickhack sondergleichen. Aktuell kennt die Schweiz einen Vaterschaftsurlaub von einem Tag. So kann der berufstätige Herr Vater rasch ins Krankenhaus, den Nachwuchs betrachten und wieder zurück zur Arbeit düsen. Wer umzieht, kriegt länger frei.
Ein Komitee um Alt-Nationalrat Adrian Wüthrich fand das falsch. Gleichgesinnte sammelten Unterschriften und lancierten erfolgreich eine Initiative für vier Wochen Vaterschaftsurlaub.
In der Zwischenzeit hatten aber auch National- und Ständerat beschlossen, dass ein Tag Papi-Zeit nicht reicht. Das Parlament beschloss einen Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen.
Parlament will zwei Wochen Vaterschaftsurlaub
Gleichzeitig entschied die SP, dass weder Mami-, noch Papi-Zeit der Sache dienen. Besser wäre eine Elternzeit. Um dieses Ansinnen nicht zu gefährden und die beiden Wochen auf sicher zu haben, zogen die Initianten ihre Initiative zurück.
Während nun also diskutiert wird, wie eine Elternzeit aussehen sollte, möchte ein überparteiliches Komitee wieder bei null anfangen. SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (TG) hat zusammen mit Gleichgesinnten das Referendum gegen den Vaterschaftsurlaub ergriffen.
Fehlen die Unterschriften?
Bis Ende Januar muss das Komitee nun rund 50'000 Unterschriften sammeln. Heute veranstaltete das Komitee in Bern eine «Zwischenaktion», wie Diana Gutjahr gegenüber Nau erklärt.
Gestaltet sich das Sammeln der Unterschriften schwieriger, als erwartet? Immerhin steht nicht einmal die SVP hinter dem Referendum. Gutjahr verneint. Das Problem sei aktuell, dass die Gegner des Vaterschaftsurlaubs nicht genau wissen, wie und wo das Referendum zu unterschreiben sei.
Die heutige Aktion in Bern solle Abhilfe schaffen. Ob das Referendums-Komitee damit Erfolg hat, wird sich am 23. Januar zeigen. Dann müssen die Unterschriften übergeben werden.