Am 23. Juni 1974 wurde mit einer knappen Mehrheit der Gründung des Kantons Jura im Rahmen eines Plebiszits zugestimmt. Am Sonntag wurde in Delsberg JU gefeiert.
Jura Elisabeth Baume-Schneider
Auch Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (m.) feierte am Sonntag in Delsberg JU den 50. Jahrestag des Jura-Plebiszits. - Keystone

Die Bevölkerung und Persönlichkeiten aus allen Bereichen des Kantons Jura haben am Sonntag in Delsberg JU den 50. Jahrestag des Jura-Plebiszits gefeiert. «Die demokratische Logik hat gesiegt, der jurassische Kampf wurde durch Überzeugung und nicht durch Zwang gewonnen», sagte Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider während des offiziellen Teils im Théâtre du Jura.

Früchte jahrzehntelangen Kampfes

Die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) lobte die unermüdlichen Anstrengungen aller damaligen Akteure, die nach jahrzehntelangem Kampf die offizielle Geburt des Kantons Jura am 1. Januar 1979 ermöglicht hatten.

Zuvor hatten die sieben Bezirke des historischen Jura am 23. Juni 1974 mit einer knappen Mehrheit von 51,94 Prozent der Gründung des Kantons im Rahmen eines Plebiszits zugestimmt. Baume-Schneider lobte auch die Grossherzigkeit der Bevölkerung des Kantons Bern, die 1978 «Ja» zum Austritt der drei Bezirke gesagt hatte, die den neuen Kanton bildeten.

Hoffnung auf «Wiederbelebung patriotischen Elans»

Der Generalsekretär des Mouvement autonomiste jurassien (MAJ), Pierre-André Comte, einer der Aktivisten der ersten Stunde, wünschte sich, dass die jurassische Jugend die Fackel übernimmt, «um einen patriotischen Elan wiederzubeleben».

Er richtete seine Worte auch an die Gemeinde Belprahon BE, die bis heute vergeblich versucht, sich dem Jura anzuschliessen, wie es ihr grosser Nachbar Moutier am 1. Januar 2026 tun wird.

Die Herausforderungen bleiben gross: «Die Ankunft von Moutier und die Neudefinition unserer Kantonsgrenzen bieten uns die Möglichkeit, einen Neuanfang zu machen, alle zusammen», sagte die jurassische Regierungspräsidentin und Finanzministerin Rosalie Beuret Siess, für die der Kanton seine Funktionsweise überdenken muss.

Die Ankunft Moutiers habe zwar ihren Preis, sie sei aber vor allem auch als Geschenk zu betrachten, das für einen Kanton, der sich in einem komplizierten Umfeld bewegen müsse, zur rechten Zeit komme, sagte Beuret Siess.

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