Ferien in der Schweiz bleiben beliebt
Viele Schweizer werden auch dieses Jahr ihre Sommerferien wieder in der Schweiz verbringen. Der Tourismussektor freut sich deshalb auf die Hauptferienzeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch dieses Jahr verbringen viele Schweizer ihre Sommerferien im Heimatland.
- Grund dafür ist die anhaltend unsichere Corona-Lage weltweit.
- Der Schweizer Tourismus freut sich über die einheimischen Reisewillige.
Sommerzeit ist Reisezeit und viele Schweizerinnen und Schweizer werden ihre Sommerferien erneut in der Schweiz verbringen. Der Tourismussektor gibt sich daher trotz neuer Virusvarianten und weniger Gäste aus dem Ausland vorsichtig optimistisch für die Hauptferienzeit.
Die Sommerferien sind in vollem Gange. Das zeigen die Staus auf den Autobahnen und der Andrang an den Flughäfen. Am Wochenende wuchs der Stau vor dem Gotthard-Tunnel nach Süden auf 15 Kilometer an. Und auch das Passagieraufkommen am Flughafen Zürich war am Samstag im Vergleich zu den Vorwochen deutlich höher.
Bleiben wegen Corona lieber in der Schweiz
Dieses Jahr dürften viele einheimische Reisewillige auch in diesem Jahr ihren Sommerurlaub erneut in der Schweiz verbringen. Dies angesichts der wieder steigenden Corona-Fallzahlen und neuer Virusvarianten. Die Tourismusregion Graubünden etwa ist gut in die Sommersaison 2021 gestartet. Das sagt der Kommunikationschef von Graubünden Ferien, Luzi Bürkli, auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Die Bündner Destinationen seien mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden: «Destinationen, welche 2020 einen Rekordsommer verzeichnet haben, rechnen wiederum mit einem guten bis sehr guten Ergebnis. Wenn auch zumeist nicht mehr auf Rekordniveau», erklärt Bürkli.
Neben den erneut zahlreichen Schweizer Gästen würden auch wieder mehr Gäste aus Deutschland ihre Ferien in der Region verbringen: «Besonders ist, dass Destinationen, welche im letzten Sommer den Ausfall ausländischer Gäste nicht kompensieren konnten, nun Erholungstendenzen zeigen.» So freut sich Bürkli. Als Beispiele nennt er neben St. Moritz auch Chur.
In der Hauptstadt des Kantons habe zumindest der Tagestourismus wieder zugenommen. Bei den Übernachtungszahlen verzeichne Chur aber weiterhin «ein grosses Minus». Und auch die Zahl ausländischer Gästen sei generell noch bescheiden, vor allem aus den Fernmärkten wie Asien.
Logiernächten aus Nachbarländern sollen zunehmen
Bei Schweiz Tourismus heisst es dazu, dass man mit zweistelligen Wachstumsraten bei den Logiernächten aus den Nachbarländern rechnet. Dies unter Einbezug der Prognosen des KOF und im Vergleich zu 2020. «Aber das Rückgrat der Branche bleiben auch diesen Sommer klar die einheimischen Touristinnen und Touristen.» Das sagt Karin Sieber, Sprecherin vom Verband der Beherbergungsbranche Hotelleriesuisse.
Dass die ausländischen Gäste nicht so schnell wieder in Scharen zurückkehren dürften, ist man sich auch im Berner Oberland bewusst. Zwar seien aus den europäischen Märkten erste Gäste nach Gstaad zurückgekehrt. Für die Fernmärkte erwarte man aber erst in den Jahren 2022 und 2023 eine Entspannung. Das erklärt Tourismusdirektor Flurin Riedi auf Anfrage.
Umso erfreuter sei er daher darüber, dass der allgemeine Buchungsstand teilweise sogar besser ausfalle als letztes Jahr. «Zudem hat sich die Aufenthaltsdauer wieder etwas verlängert, seit die Gastronomie offen ist», sagt Riedi.
Allgemein stelle man aber fest, dass gewisse Gäste mit einer definitiven Buchung zuwarten würden. Auch weil sich die Situation im Ausland aufgrund von erneuten Reisebeschränkungen kurzfristig ändern könne: «Man spürt, die Leute wollen auch wieder ins Ausland verreisen» so der Tourismusdirektor.