Zehn Minuten von Anruf bis Einsatz: So steht es im Regelbuch der Feuerwehr. Wirklich einhalten kann sie das nicht immer.
brand moosschür hellbühl
Einige Tage nach Wiedereröffnung ist es im Restaurant Moosschür in Hellbühl zu einem Brand gekommen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach zehn Minuten muss eine Feuerwehr-Mannschaft vor Ort sein.
  • Eine Untersuchung ergibt: Je nach Stadt kann sie das mehr oder weniger einhalten.
  • In Zürich sind sogar 48 Prozent der Häuser nicht pünktlich erreichbar.
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In vielen Städten der Schweiz braucht die Feuerwehr zu lange, um zum Einsatzort zu gelangen. Dies berechnete die «SonntagsZeitung» anhand von Gebäudekarten und Verkehrsdaten in sechs Grossstädten. Zehn Minuten nach Alarmierung müsste die Feuerwehr bei einem Brand in dicht besiedelten Gebieten vor Ort sein, wie es die verbindlichen Fristen der Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) verlangen.

Prekär ist die Lage demnach in Zürich, wo 48 Prozent der Häuser nicht fristgerecht erreichbar sind. Für elf Prozent dauert die Fahrt gar länger als 15 Minuten – obwohl ohne Verkehr gerechnet wurde. In Lausanne sind nur 73 Prozent der Liegenschaften innert zehn Minuten erreichbar, in Basel und Luzern rund 85 Prozent.

Mehr Wachen, bessere Orientierung

«Wir haben ein Problem, das lässt sich nicht wegdiskutieren», sagte der Zürcher Feuerwehrkommandant Peter Wullschleger. Zusätzliche Wachen sollen das Problem künftig entschärfen. FKS-Generalsekretär Stefan Häusler erklärte, viele Angehörige von Milizfeuerwehren würden heutzutage nicht mehr am gleichen Ort arbeiten, an dem sie wohnten und in der Feuerwehr aktiv seien.

So sei es vielen von ihnen unmöglich, innert 15 Minuten die Wache zu erreichen, auszurücken und am Einsatzort zu stehen. Verstärkt wird das Problem durch den Rückgang an Feuerwehrleuten: 115'000 gab es vor zehn Jahren, nun sind es noch 85'000.

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