Fischotter-Dame Cleo hat sich schnell an ihr Gehege im Zürcher Zoo gewöhnt – wenn da nicht ihr neuer Mitbewohner Tom wäre. Doch es gab ein Happy End.
Cleo tobt sich im Zoo Zürich aus. - Youtube / Zoo Zürich

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fischotter-Dame Cleo ist von Dänemark in den Zürcher Zoo umgezogen.
  • Dort lebt sie nun mit dem Männchen Tom zusammen.
  • Gemeinsam sollen sie für Nachwuchs sorgen, der ausgewildert werden soll.
  • Denn der Fischotter gilt seit 1989 in der Schweiz als ausgestorben.
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Fischotter-Dame Cleo ist kürzlich im Zoo Zürich eingezogen. Und: Das Kennenlernen mit ihrem Artgenossen Tom ist positiv verlaufen. In freier Wildbahn ist der einst weitverbreitete Europäische Fischotter in Zentraleuropa nur noch selten anzutreffen.

Die Neuzuzügerin Cleo fauchte den schon länger im Zoo Zürich lebenden Tom zwar beim ersten Treffen an. Das teilte der Zoo am Mittwoch mit. Trotzdem hätten sich die beiden mittlerweile angenähert, und Cleo habe Tom auch schon in seiner Höhle besucht.

Cleo kam vom dänischen Süsswasseraquarium und Tierpark Aqua nach Zürich. Vor dem Zusammentreffen mit Tom erkundete sie einige Tage ihr neues Zuhause allein. Dies geschah vor allem nachts, da Fischotter dämmerungs- und nachtaktiv sind.

Fischotter starben in der Schweiz wegen Fischerei und Verbauungen aus

Der Fischotter gilt in der Schweiz seit 1989 als ausgestorben. Anfang der 1950er-Jahre wurde seine Population noch auf rund 150 Exemplare geschätzt. Vor allem der Fischerei war er lange Zeit lästig und wurde intensiv bejagt. Gewässerverbauungen schmälerten seinen Lebensraum.

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Fischotter-Dame Cleo zog vor einigen Tagen in den Zürcher Zoo ein.
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Zuerst erkundete sie allein ihr Gehege, um sich in ihrem neuen Heim wohlzufühlen.
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Doch dann wurde sie mit ihrem neuen Mitbewohner Tom vereint. Mit diesem soll sie für Nachwuchs sorgen, der in der Schweiz ausgewildert werden soll.
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Denn der Fischotter gilt in der Schweiz seit den 1980er-Jahren als ausgestorben. Ihr erstes Treffen unter Wasser verlief jedoch nicht ganz ohne Komplikationen: Cleo fauchte Tom an.
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Doch letztlich freundete sich Cleo doch noch mit Tom an und legte sich zu ihm in die Schlafhöhle.

Mittlerweile sind einzelne Tiere über Flüsse wieder in die Schweiz eingewandert. Nachweise dafür fanden sich vor allem im Tessin, an der Aare, dem Hinterrhein, der Rhone und dem Inn. Eine stabile Population konnte sich bisher jedoch nicht bilden.

Nachwuchs von Cleo und Tom soll ausgewildert werden

Und genau hier kommen Cleo und Tom ins Spiel: Ihr Nachwuchs könnte eines Tages dabei helfen, die Bestände in freier Wildbahn durch Auswilderungen zu stärken. Damit das dann auch wirklich klappt, werden die Fischotter im Zoo mit lebendigen Fischen gefüttert.

Gehst du gerne in den Zoo?

Denn nur ein Fischotter, der jagen kann, überlebt in der Natur. Die Technik erlernen die Jungtiere von den Eltern. Bei den meisten anderen Tieren im Zoo ist Lebendfütterung nicht erlaubt.

Fell ist beinahe wasserdicht

Ebenfalls extrem wichtig für den Fischotter ist sein Fell. Er besitzt das dichteste aller Felle. Auf einem Quadratzentimeter wachsen 50'000 bis 70'000 Haare – das sind rund 350-mal mehr als beim Menschen.

Das Fell ist jedoch nicht nur sehr dicht, sondern dank unzähliger Talgdrüsen auch so gut wie wasserdicht. Am öligen Deckhaar perlt das Wasser ab, die weiche Unterwolle schützt die Tiere vor Kälte.

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