Flugverkehr bricht wegen Corona historisch ein

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Zürich,

Kaum eine Branche hat im Corona-Jahr stärker gelitten als die Luftfahrt. Die Fluggesellschaften und Flughäfen erlebten einen Einbruch in historischem Ausmass.

Die Flugbranche muss im laufenden Jahr mit MIlliardeneinbussen wegen des Coronavirus rechnen. (Archivbild)
Die Flugbranche muss im laufenden Jahr mit MIlliardeneinbussen wegen des Coronavirus rechnen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Das Wichtigste in Kürze

  • Kaum eine Branche hat im Corona-Jahr stärker gelitten als die Luftfahrt.
  • Eine rasche Besserung zeichnet sich nicht ab.

Im Jahr 2019 herrschte in der hiesigen Flugbranche noch mehrheitlich eitel Sonnenschein. Auch dank neuen und grösseren Flugzeugen der Swiss erreichten die Passagierzahlen auf dem grössten Schweizer Flughafen in Kloten einen neuen Rekordwert.

Entsprechend gross war die Fallhöhe, als im Frühjahr die Corona-Pandemie den internationalen Reiseverkehr weitgehend lahm legte. Wegen Reisebeschränkungen und geschlossenen Grenzen wurden die Flugpläne drastisch zusammengestrichen und fast alle Flugzeuge für längere Zeit parkiert. Auch die sonst so geschäftigen Hallen der Flughäfen blieben leer.

Insgesamt ging am Flughafen Zürich die Passagierzahl im Jahr 2020 um fast drei Viertel auf 8,3 Millionen zurück. Rund die Hälfte davon reiste jedoch in den Monaten Januar und Februar, als das Virus noch nicht in Europa angekommen war.

Coronavirus
Der Flughafen Zürich war wegen des Coronavirus leer. Nun buchen Schweizer wieder vermehrt Ferien im Ausland. - Keystone

Auf dem Höhepunkt der Krise im April wurden gerade einmal 27'000 Personen abgefertigt. Das war gleichbedeutend mit einem Minus von 99 Prozent und so wenig wie seit 1952 nicht mehr.

Anfang Sommer entspannte sich die Lage im Flugverkehr leicht. Mit der Aufhebung der Lockdowns und dem Start der Sommerferien wurden wieder etwas mehr Destinationen angeflogen, und auch das Passagieraufkommen stieg wieder an. Vom Niveau einer «normalen» Hochsaison blieb man aber weit entfernt.

Angebote bleiben auf absolutem Minimum

Wie stark die hiesige Luftfahrtbranche vom Verlauf der Pandemie abhängt, zeigte sich im Herbst. Mit dem Ausbruch der zweiten Ansteckungswelle sackten die Passagierzahlen wieder deutlich ab. Und dieser Abwärtstrend hielt bis dato an.

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Flughafen Genf verzeichnet 2020 Passagierrückgang um 69 Prozent. (Archiv) - Keystone

Im Februar wird nun das Angebot an Flugreisen weiter zusammengestrichen. Die Swiss will nur rund 10 Prozent des Flugprogramms von 2019 anbieten. Am Flughafen Genf bleibt das Angebot sogar bis zum 27. März auf ein «absolutes Minimum» reduziert.

Die weitere Entwicklung bleibt schwierig abzuschätzen. Die Einreisebestimmungen und Regelungen zu Testnachweisen und Quarantäne ändern schnell und können je nach Destination variieren. Viel anderes als ein Flug auf Sicht bleibt in der Branche da nicht übrig.

Hoffnung der Branche ruht auf den Impfungen

Auf der anderen Seite nährt das Ausrollen der Impfprogramme die Hoffnung auf eine baldige Normalisierung des Flugverkehrs und des internationalen Tourismus. Eine genaue Prognose, wann die Normalität zurückkehrt, wagen derzeit aber nur wenige. «Frühestens 2023, aber eher 2024», so der Tenor aus Expertenkreisen.

Bleibt die Frage, ob diese «Normalität» in der Luftverkehrs-Branche gleich aussehen wird wie vor der Corona-Pandemie. Während im Tourismus wohl ein globaler Nachholbedarf besteht, dürften Geschäftsreisen nachhaltig abnehmen. Auch politische Massnahmen gegen den Klimawandel könnten die Branche auf dem Erholungskurs ausbremsen.

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