Forderung vom Wallis: Nord-Süd-Achse bei Mitholz muss offen bleiben

In Mitholz wird im Verlauf von zehn Jahren das Munitionslager geräumt. Das Wallis fordert dabei, dass die Strasse und die Bahn ihre Verbindung halten.

Mitholz
Das Gebiet um das ehemalige Munitionslager in Mitholz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Munitionslager in Mitholz wird im Verlauf von zehn Jahren geräumt.
  • Mitholz liegt an einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung ins Wallis.
  • Das Wallis fordert nun, dass Strasse und Bahn durchgehend die Verbindung halten muss.

Von der Räumung des Munitionslagers der Armee in Mitholz ist nicht nur das Dorf selber betroffen, sondern eine ganze Region. Mitholz liegt an einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung vom Kandertal ins Wallis. Von dort erschallt der Ruf, dass dieser Lebensnerv nicht gekappt wird.

Strasse und Bahn müssten durchgehend die Verbindung ins Wallis herstellen. Dies forderte der Walliser Staatsrat Beat Rieder am Mittwoch im Regionaljournal von Radio SRF. Andernfalls drohe auf der Achse Westschweiz-Unterwallis ein Verkehrskollaps.

VBS Amherd Räumung Mitholz
Viola Amherd und das VBS informieren die Bevölkerung in Kandergrund über die Mitwirkung bei der Räumung des Munitionslagers in Mitholz. - Nau

Der Schutz der Infrastruktur von Schiene und Strasse dürfte ins Geld gehen, räumte Rieder ein. Doch die Entsorgung der Munition sei Bundessache. Wenn man die Munition vollständig räumen wolle, müsse man auch die nötigen Mittel in die Hand nehmen.

Möglichst unterbruchsfreier Strassen- und Bahnverkehr

Bei der Bahnbetreiberin BLS und beim Bundesamt für Strassen (ASTRA) rennt Rieder offene Türen ein. Deren Ziel ist der möglichst unterbruchsfreie Strassen- und Bahnverkehr. «Uns ist die Wichtigkeit der Strasse bewusst», betonte Mediensprecher Mark Siegenthaler vom ASTRA auf Anfrage. Und auch bei der BLS ist man sich bewusst, wie wichtig die Bahnverbindung am Lötschberg ist.

Die Lötschberg-Bergstrecke soll denn auch mit einer Schutzgalerie eingetunnelt werden, wie aus den Unterlagen des VBS hervorgeht. Damit soll eine durchgehende Bahnverbindung gewährleistet werden.

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Eine Granate im Berginnern beim ehemaligen Munitonslager Mitholz. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Strassenseitig sind ebenfalls Massnahmen in Planung. Sollte es vor der Räumung der Munition zu einer Explosion kommen, soll eine Notumfahrung innert kurzer Zeit erstellt werden können. Das heisst, eine bestehende Forststrasse würde entsprechend ausgebaut. Siegenthaler betonte, dass dieses Szenario mit weniger Kapazität als die heutige Strasse aber nur im Ereignisfall zum Tragen käme.

Drei Varianten für Umfahrungsstrasse

Während der zehnjährigen Räumung soll eine zweispurige Umfahrungsstrasse ohne Kapazitätseinbusse den Verkehr aufnehmen. Dazu sind drei Varianten in der Evaluation: die Überdeckung der bestehenden Strasse mit einer Galerie, die Verlängerung des bestehenden Mitholz-Strassentunnels oder eine Verlegung der Strasse. Die Umfahrungsstrasse wird eine ganz andere Qualität aufweisen als die allfällige Notumfahrung im Ereignisfall.

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Wohin soll es gehen? Die Bevölkerung von Mitholz muss sich Gedanken über die Zukunft ihres Dorfes machen. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Im Dorf Mitholz hofft man, dass die Umfahrung auch unabhängig von der Schutzfunktion dem Dorf etwas mehr Lebensqualität beschert. Dann nämlich, wenn nicht mehr der ganze Durchgangsverkehr durchs Dorf rollen wird.

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