Forscherin warnt: Mangos KI-Model ist für Teenie-Meitli gefährlich
Die Modekette Mango ersetzt echte Models mit KI. Dass das Model makellos und dünn ist, alarmiert eine Forscherin. Das sei für Teenager gefährlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Moderiese Mango zeigt in seiner neusten Kampagne für Teenager ein makelloses KI-Model.
- Dass ein echtes Model durch ein vom Computer erstelltes ersetzt wurde, alarmiert Experten.
- Die Bilder könnten unrealistische Schönheitsideale bei jungen Mädchen verstärken.
Makellos steht sie da: Eine junge Frau posiert in einem farbigen Zweiteiler für den Mode-Riesen Mango. Doch das Model mit der dunklen Wallemähne, vollen Lippen und gebräunter Haut gibt es gar nicht. Es wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erschaffen – und ersetzt somit ein echtes Model. Nur die Kleider sind echt.
Models, Agenturen und Fotografen fürchten drum um Jobs. Sie müssen sich «Sorgen machen, in Zukunft weniger Aufträge zu erhalten», warnte Jad Hayek von der Agentur Fotogen.
Doch das Computer-Model birgt auch andere Gefahren. Denn Mango setzt es ausgerechnet in seiner neusten Kampagne für Teenager-Meitli ein. «Bedenklich», findet eine Zukunftsforscherin. Isabelle Vuong befürchtet gegenüber Nau.ch, dass «der Einsatz von KI uns zu den klassischen Schönheitsmodellen zurückführt».
Heisst: Dünn, aber mit Brüsten, langhaarig, makellos. Und vor allem: Unrealistisch.
Sie warnt vor einer «beunruhigenden Verschiebung»: KI-Models werden unsere Akzeptanz gegenüber Models, die vom Schönheitsstandard abweichen, wahrscheinlich mindern, sagt Vuong. So könnten Models wie Kate Moss oder Tamy Glauser, die eben nicht dem Ideal entsprechen, weniger akzeptiert werden. Weil das KI-Model dem (unrealistischen) Beauty-Stereotyp entspricht. Für die Body-Positivity-Bewegung ist das Gift.
Junge Mädchen könnten unter KI-Models leiden
Vuong sagt: «Dies wirft Fragen zur Verantwortung gegenüber jungen, möglicherweise besonders beeinflussbaren Zielgruppen auf. Gerade bei Teenagern und jungen Mädchen ist das Thema Körperbild und Selbstwahrnehmung besonders sensibel.»
Die KI-Bilder könnten dann auch unbeabsichtigt zur Normalisierung dieser Technologie beitragen. «Was die Unterscheidung zwischen echten und gefälschten Inhalten erschweren könnte», so die Forscherin.
«Die Entscheidung, KI-Bilder für eine junge Zielgruppe zu verwenden, erfordert also besondere ethische Überlegungen. Als Zukunftsforscherin würde ich einer Modemarke niemals empfehlen, KI-Modelle zum ersten Mal in einer Teenager-Kollektion zu verwenden, noch weniger für junge Mädchen.»