Freiburg: Schweizer steht wegen Kindsmissbrauch vor Gericht
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kind wurde von seiner Mutter und deren Lebensgefährte im Internet Männern angeboten.
- Auch ein Schweizer wird wegen jahrelangem sexuellen Missbrauch angeklagt.
- Er reiste mehrere Male nach Deutschland, um den Knaben zu vergewaltigen.
Nach dem jahrelangen sexuellen Missbrauch eines Jungen bei Freiburg muss sich ein weiterer Angeklagter von Mittwoch (8.30 Uhr) an vor Gericht verantworten. Dem 37 Jahre alten Mann aus der Schweiz wird in dem Prozess vor dem Landgericht Freiburg unter anderem schwere Vergewaltigung zur Last gelegt. Ihm wird vorgeworfen, den in Staufen bei Freiburg lebenden Jungen dreimal sexuell missbraucht zu haben. Die Mutter und ihr Lebensgefährte sollen das Kind hierfür zur Verfügung gestellt haben. Die Taten wurden der Anklage zufolge gefilmt und die Aufnahmen an andere weitergeleitet.
Der Mann sei von Spätherbst 2016 bis Januar 2017 mehrfach aus der Schweiz ins südliche Baden-Württemberg gereist, um den Jungen zu vergewaltigen, teilte die Staatsanwaltschaft im Vorfeld des Prozesses mit. Die Mutter des Kindes und ihr Lebensgefährte hätten dies unterstützt. Auch der Lebensgefährte habe sich, gemeinsam mit dem Mann aus der Schweiz, an dem Jungen vergangen.
Geplant sind Gerichtsangaben zufolge zunächst vier Verhandlungstage. Ein Urteil könnte es demnach Ende Juni geben. Die Staatsanwaltschaft will nach eigenen Angaben eine lange Haftstrafe sowie anschliessende Sicherungsverwahrung erreichen.
Der heute neun Jahre alte Junge war den Angaben zufolge mehr als zwei Jahre lang von Männern aus dem In- und Ausland vergewaltigt worden. Die 48 Jahre alte Mutter des Jungen und ihr 39 Jahre alter Lebensgefährte hätten ihn hierfür im Internet angeboten. Es gibt insgesamt acht Verdächtige. Jeder von ihnen ist einzeln angeklagt.