Freiheitstrychler verwirren mit Auftritt an Tattoo-Messe
An der Tattoo Convention am vergangenen Wochenende zählten die Freiheitstrychler zu den Ausstellern. Mobilisiert sich die Gruppe nach ihrem Zerwürfnis wieder?
Das Wichtigste in Kürze
- Letztes Wochenende fand im Berner Wankdorf zum siebten Mal die Tattoo Convention statt.
- Zu den diesjährigen Ausstellern gehörten auch die Freiheitstrychler.
Vergangenes Wochenende öffnete zum siebten Mal die Berner Tattoo Convention ihre Türen. Drei Tage lang bewiesen rund 150 Tätowiererinnen und Tätowierer auf dem Expo-Gelände im Wankdorf ihre Künste.
Nebst den Tattoo-Studios zählten auch Kleidungsmarken, Piercer und – ein wenig überraschend – die Freiheitstrychler zu den Ausstellenden. Die einstige Vorbildgruppe der Corona-Massnahmengegner-Bewegung betrieb an der Tattoo-Messe einen Stand.
Mit weissen Hemden und schweren Glocken marschierten sie am Samstag und Sonntag einmal durch die ganze Halle. Jeweils drei Personen durften «Schweizer Tradition hautnah miterleben», wie es auf der Website heisst. Die Auftritte seien jedoch «auf keine Art und Weise politisch», behauptet man.
Besucher der Messe sind verwirrt. «Ich hätte da vieles erwartet, aber nicht die Trychler. Was machen die an dieser Messe?», wundert sich Besucherin M.K.* gegenüber Nau.ch
Zu Jahresbeginn hatten sich die Trychler gewaltig verkracht. Es folgte ein Machtkampf zwischen den medialen Aushängeschildern Andy Benz (60) aus dem Kanton Schwyz und dem St. Galler Roland Schätti (55), was zu einer Spaltung der Gruppe führte. Seit diesem Zerwürfnis ist es ruhiger um die Trychler geworden – bis jetzt?
Sind die Freiheistrychler wieder aktiv?
«Der interne Streit der Freiheitstrychler war organisatorischer, nicht ideologischer Natur», sagt der Experte für Verschwörungstheorien, Marko Kovic, gegenüber Nau.ch. Die verbliebenen Mitglieder dürften nach wie vor dasselbe Weltbild haben. «Nun, nachdem sich die Wogen womöglich geglättet haben, könnten sie wieder aktiv werden», so der Experte.
Weshalb die Trychler an einer Tattoo-Messe ausstellten, darüber lasse sich nur spekulieren. Es könnte eine Gelegenheit für die Gruppe gewesen sein, neues Publikum zu erreichen.
Dabei erhielten sie grosse Unterstützung durch den Veranstalter. Sowohl auf der Website wie auch auf den Social-Media-Kanälen wurde auf die Gruppe aufmerksam gemacht. Eine Anfrage von Nau.ch liess der Veranstalter der Messe bislang unbeantwortet.