Bundesanwalt Lauber: Freund steht im Verdacht

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Bern,

Nicht nur gegen Bundesanwalt Michael Lauber selbst wird ermittelt – auch ein Freund steht im Verdacht, an Geldwäsche beteiligt gewesen zu sein.

Michael Lauber
Der Bundesanwalt Michael Lauber. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen Bundesanwalt Lauber wurde am Freitag eine Disziplinaruntersuchung eingeleitet.
  • Grund sind geheime Treffen mit dem Fifa-Chef Gianni Infantino.
  • Sein Freund Rene Brüllhard steht nun im Verdacht an Geldwäsche beteiligt gewesen zu sein.

Bundesanwalt Michael Lauber hat nicht nur im Fall Fifa Treffen ohne Protokoll abgehalten. Auch im Verfahren wegen Korruption rund um den brasilianischen Erdölkonzern Petrobras führte er Gespräche. Diese sind nicht in den Akten aufgeführt, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

Dem Bericht zufolge hatten sich Delegationen der Bundesanwaltschaft mehrfach in Brasilien und der Schweiz mit direkt und indirekt Beteiligten getroffen. Dies, um gegen Beschuldigte in der Schweiz vorzugehen, die Bestechungsgelder gewaschen haben sollen. Diese Treffen waren zum Teil mit Bundesanwalt Lauber an der Spitze.

Das deckte ein Zürcher Anwalt auf, der im Petrobras-Verfahren einen Beschuldigten verteidigt. Er fand trotz vollständiger Akteneinsicht in den Unterlagen keine Hinweise auf die Gespräche. Seinem Mandanten wurden aber Verfahrenskosten in Aussicht gestellt – für Flüge nach Brasilien, Hotelübernachtungen und Verpflegung.

Lauber musste seine Praxis korrigieren

Der Verteidiger reichte deswegen im März eine Eingabe an die Bundesanwaltschaft ein. Die Strafprozessordnung halte eine Dokumentationspflicht fest, argumentiert der Anwalt. Die Bundesanwaltschaft gibt zum Vorgehen im Petrobras-Verfahren keine Auskunft.

Bundesanwalt Lauber hatte aber wiederholt erklärt, dass komplexe Fälle ohne solche informellen Gespräche nicht zu führen seien. Auf Anweisung der Aufsichtsbehörde korrigierte Lauber inzwischen die Praxis, dass solche Treffen nicht protokolliert werden.

Ein Freund von Lauber wird der Geldwäscherei verdächtigt

Die Ölgesellschaft Petrosaudi mit Mitbegründer Tarek Obaid soll geholfen haben, bis zu 1,8 Milliarden Dollar 1MDB-Gelder abzuzweigen. Obaid hatte die Vorwürfe allerdings bestritten. Es gilt die Unschuldsvermutung, wie der «Tagesanzeiger» berichtete.

Herbst 2015 wurde bekannt, dass die Bundesanwaltschaft im Fall 1MDB ermittelt. Zu der Zeit sicherte sich Petrosaudi die Dienste von einem Freund vom Bundesanwalt: René Brüllhardt.

In den folgenden zwei Jahren gibt es zwei Zahlungen, weshalb es einen Geldwascherei Verdacht gibt. Weder Brüllhard noch Obaid wollten sich bisher zu diesen Zahlungen äussern. Nun stellt sich die Frage, was passiert wenn ein Verdacht gegen den Freund des Bundesanwalts fällt.

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