Brasiliens Ex-Präsident Michel Temer muss wieder ins Gefängnis
Der frühere brasilianische Präsident Michel Temer muss wegen seiner mutmasslichen Verwicklung in einen gigantischen Korruptionsskandal zurück ins Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Präsident von Brasilien, Michel Temer, muss wegen Korruption ins Gefängnis.
- Damit sitzt bald der zweite Ex-Präsident des Südamerikanischen Landes hinter Gittern.
Michel Temer war im März im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre «Lava Jato» (Autowäsche) um den Staatskonzern Petrobras festgenommen worden.
Es geht dabei um die gleiche Korruptionsaffäre, die bereits Temers Amtsvorgänger Luiz Inácio Lula da Silva ins Gefängnis gebracht hatte.
Er sass mehrere Tage lang in Untersuchungshaft und kam dann auf Anordnung eines Richters in erster Instanz frei. Diese Entscheidung kippte das Berufungsgericht nun.
Ein Berufungsgericht in Rio de Janeiro ordnete am Mittwoch die Inhaftierung des 78-Jährigen an. Die Entscheidung sei «unverzüglich rechtskräftig», sagte ein Gerichtsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.
Temer soll Kopf einer kriminellen Organisation sein
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Temer, Kopf einer kriminellen Organisation zu sein. Diese soll in verschiedene Verbrechen wie Korruption, Geldwäsche und Betrug involviert sein.
Unter anderem soll die Gruppe Schmiergelder im Zusammenhang mit dem Bau eines Atomkraftwerks ausgehandelt haben.
Temer, der das Präsidentenamt Ende 2018 nach zweieinhalb Jahren abgegeben hatte, war der unbeliebteste brasilianische Staatschef überhaupt. Schon während seiner Amtszeit waren Korruptionsvorwürfe gegen ihn laut geworden.