Gefangene in Zürich sollen Laptop erhalten
Zürcher Häftlinge sollen bald Laptops erhalten, damit die Abläufe einfacher werden. Der Zugang zum Internet wird aber stark eingeschränkt sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Zürich will die Abläufe im Gefängnis modernisieren.
- Deswegen werden einige Häftlinge Laptops erhalten, nicht aber Zugang zum freien Internet.
- Damit sollen sie auch besser auf das Leben in Freiheit vorbereitet werden.
Der Alltag von Zürcher Gefängnisinsassen wird digital: Der Regierungsrat gibt dem Projekt «Smart Prisons Zürich» grünes Licht. Damit sollen Abläufe modernisiert und für Insassen wie für Wärter vereinfacht werden.
Ein wichtiger Teil des Projekts ist der Zugang zu gesicherten Laptops. Neu sollen die Häftlinge dort beispielsweise Bestellungen für den Gefängniskiosk machen, das altmodische Papier-Formular fällt weg. Die Modernisierung sei notwendig, sagt die Projektleiterin Kommunikation Justizvollzug und Wiedereingliederung, Nadine Lumme, zu SRF. Es gebe ein «Wirrwarr» an verschiedenen Angeboten, durch «Smart Prisons» würden sie harmonisiert.
Laptops werden aber nicht allen Häftlingen zur Verfügung gestellt. Es komme auf das Haft-Setting und die Institution an.
Und auch freien Zugang zum Internet gibt es nicht, soziale Medien und Whatsapp sind gesperrt – «zum jetzigen Zeitpunkt». Was in zehn Jahren erlaubt sei, wisse man noch nicht, sagt Lumme. Auch dass Technik-affine Häftlinge das System umgehen könnten, glaubt sie nicht – «die Gefahr sehe ich nicht».
Ganz neu sind Laptops für Häftlinge nicht: Finnland nennt Lumme als grosses Vorbild, dort gebe es bereits «Smart Prisons». Auch in den Kantonen Bern und Graubünden gebe es ähnliche Projekte, man sei mit ihnen im Austausch gestanden, so Lumme.
Sie betont die Wichtigkeit von Laptops vor allem für junge Häftlinge: «Bei ihnen geht es darum, dass sie den Anschluss nicht verlieren.» Auch der Regierungsrat geht in seiner Mitteilung darauf ein: Die Wiedereingliederung gelinge besser, je besser die Häftlinge auf das Leben in der Freiheit vorbereitet seien. «99 Prozent der Häftlinge kommen wieder frei und werden unsere Nachbarn.»