Gefängnis Zürich-West: Leiter muss nach zwei Jahren bereits gehen
Er baute das Gefängnis Zürich-West mit auf und geht nun bereits nach zwei Jahren. Die skandalgeplagte JVA sucht nun Ersatz für den Leiter Marc Eiermann.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Leiter vom Gefängnis Zürich-West, Marc Eiermann, ist zurückgetreten.
- Jean-Philippe Pinto (Mitte) übte Kritik am Zeitpunkt des Rücktritts.
- Eiermanns Stellvertreter übernimmt vorerst dessen Position, Ersatz wird gesucht.
Ein überraschender Abgang erschüttert das Gefängnis Zürich-West: Gefängnisleiter Marc Eiermann tritt zurück, berichtet «Züri Today». Er stand seit der Eröffnung vor zwei Jahren an der Spitze und war massgeblich am Aufbau beteiligt. Sein Stellvertreter wird die Leitung vorerst übernehmen.
Das Gefängnis ist ein zentraler Bestandteil des neuen Polizei- und Justizzentrums (PJZ) in Zürich. Doch trotz seiner Bedeutung steht es aktuell unter keinem guten Stern: Vor allem Planungsfehler und eine verfehlte Personalpolitik werfen Schatten auf das Projekt.
«Ungünstiger Zeitpunkt» für einen Wechsel
Jean-Philippe Pinto (Mitte), Präsident der Geschäftsprüfungskommission im Kantonsrat, äussert Kritik am Timing von Eiermanns Rücktritt. «Der Zeitpunkt sei ungünstig», so Pinto gegenüber «Züri Today». Besonders stört ihn die Tatsache, dass das Untersuchungsgefängnis mit eineinhalb Jahren Verspätung in Betrieb genommen wurde.
Einige Negativschlagzeilen belasten das Image des PJZ und des Gefängnisses Zürich-West: So wurden Häftlinge verwechselt, wodurch die Falschen freigelassen wurden. Auch mussten durch Planungsfehler 82 zusätzliche Stellen geschaffen werden, was zu Mehrkosten von rund 10 Millionen Franken führte. All diese Vorfälle fallen in die Amtszeit von Justizministerin Jacqueline Fehr (SP).