Gelangweilte Jungkrähen schikanieren Thurgauer Bauern
Jungkrähen picken gerne Saatgut aus den Feldern – ganz zum Ärgernis der Bäuerinnen und Bauern im Thurgau. Ein Bauer fordert deswegen «harte Massnahmen».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Thurgauer Landwirtschaft kämpft mit Jungkrähen.
- Die Vögel zerstören Saatgut und Keimlinge in den Feldern.
- Ein Bauer fordert «harte Massnahmen».
Die Thurgauer Landwirtschaft hat mit frechen Krähen zu kämpfen. Die intelligenten Vögel haben es auf die Saat der Bäuerinnen und Bauern abgesehen und verursachen erhebliche Schäden. Besonders junge, gelangweilte Krähen sind für ihre Raubzüge berüchtigt, berichtet das «St. Galler Tagblatt».
Marcel Frauenfelder aus Harenwilen TG ist einer der betroffenen Bauern. Er rechnet dieses Jahr mit einem Verlust von fünf Prozent seiner Maisernte durch das Picken der Jungkrähen.
«Es braucht harte Massnahmen», sagt Frauenfelder entschlossen und fügt hinzu: «Lediglich eine Vogelscheuche aufzustellen, bringt nichts.»
Zerstörungswut der Krähen
Daniel Fröhlich, Berater für landwirtschaftliche Betriebe, kennt die Herausforderung, wie er zu der Zeitung sagt. Ihm zufolge richten die Vögel vor allem an Saatgut und frischen Keimlingen erheblichen Schaden an.
Die Krähen-Raubzüge können bis zu drei Wochen nach der Aussaat andauern. «Gerade wenn die Aussaat vom vielen Regen aufgeweicht ist, wie jetzt, werden Felder für Krähen richtig attraktiv. Das bedeutet pure Energie für diese Vögel», erklärt Fröhlich.
Aber nicht nur Nahrung zieht die Krähen an. Sie verursachen auch Schaden, ohne einen direkten Nahrungsvorteil daraus zu ziehen. «Man könnte meinen, sie hätten eine innere Zerstörungswut», bemerkt Bauer Frauenfelder.
Flugdrachen und Gasballone gegen Krähen
Bis 2020 gab es ein effektives Beizmittel gegen Schäden durch Krähen im konventionellen Anbau mit einer Effektivität von 95 Prozent. Es wurde jedoch verboten, da es Insektenschädigungen verursachte.
Es gibt auch eine Reihe anderer Massnahmen zur Bekämpfung von Schäden durch Krähen. Dazu gehören Flugdrachen und Gasballone mit silbrig reflektierender Oberfläche. Auch akustische Vergrämung kann wirksam sein. Doch diese könne man nicht in der Nähe eines Wohnquartiers vornehmen, warnt Fröhlich.