Genf soll 20 Familien aus Moria aufnehmen
Zwanzig Familien aus dem Flüchtlingslager Moria in Griechenland sollen im Kanton Genf aufgenommen werden. Das Kantonsparlament hat dies am Freitag angenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Genfer Kantonsparlament hat am heutigen Freitag einen Entscheid gefällt.
- Im Kanton sollen zwanzig Familien aus Moria aufgenommen werden.
Der Kanton Genf soll zwanzig Familien aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos aufnehmen. Das Kantonsparlament hat diesen Antrag am Freitag angenommen, der sich der humanitären Tradition des Kantons verschreibt.
Der Mitte-Parlamentarier Bertrand Buchs beschrieb die Lebensbedingungen, der fast 10'000 Menschen nach dem Brand im Lager Moria, als «unwürdig». Der Mangel an Hygiene und medizinischer Versorgung sei inakzeptabel.
«Die Schweiz muss Solidarität zeigen», meinte auch SP-Grossrat Emmanuel Deonna. Der Vorstoss wurde gegen den Willen von Staatsrat Mauro Poggia (MCG) mit 52 zu 43 an die Kantonsregierung überwiesen.
Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger
Poggia erinnerte daran, dass Asyl in die Zuständigkeit des Bundes falle und von Vereinbarungen zwischen Staaten abhänge. Genf könne Wünsche äussern, diese müssten jedoch von den Bundesbehörden gebilligt werden. Poggia plädierte dafür, die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen einzuhalten.
Der Bund setzt sich dafür ein, die Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger aus Griechenland zu fördern. Fast 50 junge Menschen mit familiären Bindungen in der Schweiz wurden im Rahmen der Dublin-III-Verordnung aufgenommen. Etwa zwanzig Kinder aus dem Lager Moria wurden ebenfalls in die Schweiz gebracht.