Genfer Gericht verurteilt Mitglied der Herrscherfamilie Kuwaits
Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah ist in Genf wegen Urkundenfälschung verurteilt worden. Das Mitglied der Herrscherfamilie von Kuwait hat Berufung eingelegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Genfer Gericht hat Ahmad Al-Fahad Al-Sabah zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt.
- Das Mitglied der Herrscherfamilie Kuwais soll einen Putschversuch ausgenutzt haben.
- «Ich glaube, dass ich unschuldig bin», sagte er zu Journalisten.
Das Genfer Strafgericht hat ein prominentes Mitglied der Herrscherfamilie Kuwaits wegen Urkundenfälschung zu einer Haftstrafe verurteilt. Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah soll einen fingierten Putschversuch genutzt haben, um sich Vorteile gegenüber Rivalen zu schaffen.
Das Gericht sprach gegen den früheren Sportfunktionär und OPEC-Generalsekretär am Freitag eine 30-monatige Haftstrafe aus, von der er die Hälfte im Gefängnis absitzen soll. Scheich Ahmad kündigte umgehend Berufung an. «Ich glaube, dass ich unschuldig bin», sagte er zu Journalisten.
Betrugsverfahren um Videos
Der Fall dreht sich um Videos, die angeblich zeigen, wie der ehemalige Premierminister Scheich Nasser al-Mohammed und der ehemalige Parlamentssprecher Jassem al-Kharafi den Sturz des damaligen kuwaitischen Emirs planen. Laut Staatsanwaltschaft habe Scheich Ahmad gewusst, dass die Videos, die er an die kuwaitischen Behörden weitergegeben hatte, gefälscht waren.
Der Scheich erklärte vergangene Woche vor Gericht dagegen, er habe die Videos den kuwaitischen Behörden in dem Glauben vorgelegt, dass sie authentisch seien.
Der 58-Jährige war einer von fünf Angeklagten in dem Prozess, die alle verurteilt wurden. Das Betrugsverfahren fand in der Schweiz statt, weil einer der Mitangeklagten des Scheichs zum Zeitpunkt des angeblichen Putschversuchs ein in Genf ansässiger Anwalt war, der ihn vertrat.
Der Fall hat die kuwaitische Herrscherfamilie gespalten hat und Scheich Ahmad veranlasst, sich von einigen seiner sportlichen Ämter zurückzuziehen, einschliesslich der Mitgliedschaft im Internationalen Olympischen Komitee.