Gewerkschaft Unia fordert Verzicht auf Entlassungen bei Lantal
Das Textilunternehmen Lantal muss Stellen abbauen. Nun interveniert die Gewerkschaft Unia. Die Entlassungen sollen zurückgezogen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Textilunternehmen Lantal möchte 75 von 285 Arbeitsplätzen streichen.
- Die Gewerkschaft Unia fordert die Firma zu «sozialer Verantwortung» auf.
Das Textilunternehmen Lantal will 75 von 258 Arbeitsplätzen am Hauptsitz in Langenthal und im bernischen Melchnau abbauen. Das hat die Gewerkschaft Unia am Dienstag bekannt gemacht.
Bei Lantal Textiles war am Dienstagnachmittag auf Anfrage von Keystone-SDA niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Es solle niemand entlassen werden
Die Gewerkschaft fordert in ihrer Mitteilung Lantal-Besitzer Urs Rickenbacher auf, «soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten in Langenthal und Melchnau zu tragen».
Es dürfe niemand in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Dies könnte beispielsweise mit grosszügigen Frühpensionierungen, wie sie auch der GAV der Textilbranche vorsehe, erreicht werden. Diesem Gesamtarbeitsvertrag sei auch Lantal unterstellt. Weiter sollen die Angestellten bei Aus- und Weiterbildungen unterstützt werden.
Im Rahmen des Konsultationsverfahrens will die Gewerkschaft die Personalkommission und die Belegschaft unterstützen, um «möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten». Die vorgesehene Konsultationsfrist von drei Wochen sei indessen zu kurz, moniert die Unia.
Das Unternehmen Lantal Textiles ist in der Herstellung und Vermarktung von Textilien und Dienstleistungen für den internationalen Luft-, Bus- und Bahnverkehr sowie für VIP-Jets und Superjachten tätig.
Das 1886 gegründete Unternehmen weist auf seiner Homepage einen konsolidierten Umsatz von 105 Millionen Franken aus, der Exportanteil liegt bei 94 Prozent. Insgesamt beschäftigt Lantal fast 700 Mitarbeitende in der Schweiz, in den USA, Frankreich, in Portugal, Tschechien, Deutschland und Grossbritannien.