Ghost-Festival: Tickets als Solidarität für Musiker
Das Ghost-Festival ist für Ende Februar geplant, wird aber nicht stattfinden. Dennoch kann man Tickets kaufen − als Solidarität für die Musikbranche.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Verein Ghost Club plant Ende Februar das Ghost-Festival.
- Tickets können gekauft werden, stattfinden wird es aber nicht.
- Es handelt sich um eine Solidaritätsaktion für die Musikbranche.
Ein Festival mit rund 300 Musikerinnen und Musikern, mit Bands aus der ganzen Schweiz, geplant für den 27. und 28. Februar.
Stattfinden wird es nicht. Und doch können Tickets gekauft werden. Dieses sogenannte Ghost-Festival ist eine Solidaritätsaktion für die zum Schweigen verurteilte Musikbranche.
Und doch wird es Ende Februar - in Zeiten der Pandemie - still bleiben. Ein Geisterfestival eben.
Ghost Festival als Solidaritätsaktion
Mit diesem Begriff des Geisterfestivals spielt der Verein Ghost Club, in dem sich Musiker, Bookerinnen, Veranstalter und Musikliebhaber zusammengeschlossen haben. Sie haben das Ghost-Festival ins Leben gerufen, das Ende Februar nicht stattfinden wird.
Doch die Aktion ist mitnichten geisterhaft, sondern verfolgt ein reales Interesse. Der Musikbranche soll «kurzfristig finanziell unter die Arme gegriffen werden», heisst es in einer Mitteilung. Damit solle auch der Wert anerkannt werden, den Musik und Kultur in der Gesellschaft innehaben.
Tickets und Merchandisingartikel
Konkret: Es können Tickets in verschiedenen Kategorien gekauft werden, im Angebot sind auch Merchandisingartikel wie T-Shirts oder Pullis. Aber ausser einem Festivalbändel erhält die Käuferin nichts. Der Erlös aus diesen Verkäufen soll vielmehr an die Musikschaffenden gehen - als Dank und aus Solidarität.
Mit dem Kauf eines Tickets solidarisiere sich der Käufer mit all denen, die gesetzlich keinen Anspruch auf Kurzarbeit haben. So heisst es in der Mitteilung.
Migros und Mobiliar mit an Bord
Mit an Bord seien bereits die Migros und die Mobiliar-Versicherung; unterstützt wird die Aktion vom Verband Schweizer Musikclubs und Festivals (PETZI) und vom Berufsverband der freischaffenden Musiker und Musikerinnen (Sonart). Weitere Verhandlungen liefen derzeit.
Der Verein Ghost Club hat mit der Mitteilung vom Montag ein Rätsel aufgelöst. Denn bereits vor Weihnachten waren in 15 Schweizer Städten Plakate aufgetaucht mit einem weissen Balken auf schwarzem Grund; das gleiche Motiv geistert seither auf Social-Media-Plattformen herum. Jetzt ist klar: Das Motiv steht für das Ghost-Festival.