Google mietet in Zürich Bürogebäude und zieht nicht ein
An bester Lage in Zürich stehen derzeit zwei riesige Bürogebäude leer. Sie wurden von Google gemietet, werden aber jetzt offenbar nicht mehr gebraucht.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Bürogebäude von Google in Zürich stehen seit Längerem leer.
- Das Techunternehmen hat kürzlich angekündigt, auch in Zürich Stellen abzubauen.
- Nun werden die Liegenschaften offenbar nicht mehr gebraucht.
An bester Lage in Zürich hat Techriese Google zwei riesige Bürogebäude gemietet. Aber wer regelmässig an den Liegenschaften am General-Guisan-Quai 26 und an der Müllerstrasse 16/20 vorbeigeht, merkt schnell: Die Büros stehen leer.
Denn in den Gebäuden brennt nie Licht, die Veloständer und Parkplätze bleiben ungenutzt. Im Erdgeschoss erkennt man durch die dunklen Scheiben leer stehende Räume im Rohbeton-Zustand. Nicht einmal Handwerker gehen ein und aus, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
Die Zeitung weiss: Für die ungenutzten Büroräume zahlt Google jährlich Millionen von Franken. Gemäss Experten hat das US-Unternehmen aber durchaus seine Gründe für die eingegangenen Mietverträge.
Büromangel in Zürich
Grosse, zentral gelegene Büroflächen sind in Zürich nämlich äusserst schwer zu bekommen. Für Techkonzerne wie Google sind diese jedoch umso wichtiger, um für Mitarbeitende attraktiv zu sein. Sobald also eine Liegenschaft frei wird, muss das Unternehmen zuschlagen.
Verträge, die auch eine Sanierung vorsehen, wie beim Gebäude an der Müllerstrasse, haben aber eine gewisse Vorlaufzeit. Und in der Zeit kann sich viel verändern – plötzlich braucht man die Büros gar nicht mehr.
So hat Google letztes Jahr die Streichung von satten 12'000 Stellen weltweit bekannt gegeben. In Zürich waren zunächst 250 Stellen betroffen, dann kamen noch mal 50 hinzu. Gemäss «Inside Paradeplatz» werden bald weitere 175 Arbeitsplätze in Zürich aufgehoben. Es ist also nicht klar, ob die Büros überhaupt noch gebraucht werden.
Millionenverlust für Google
Das bedeutet einen Millionenverlust an Mieten für Google. Denn wie Experten dem «Tagesanzeiger» erklären, laufen diese Verträge oft fünf oder gar zehn Jahre. Früher aussteigen sei meist kaum möglich.
Hingegen könnte Google die Gebäude allenfalls untervermieten. Interessenten zu finden, könnte aber schwierig sein: Kaum ein Unternehmen braucht ein so riesiges Gebäude, es müsste in mehrere Parteien aufgeteilt werden. Das erschwere aber zugleich den Innenausbau deutlich.
Die Büros leer stehen zu lassen, ist ebenfalls erlaubt. Gemäss der Zurich Versicherung müssen Mieter dabei einfach Vorkehrungen treffen, damit das Gebäude durch Nichtnutzung nicht beschädigt wird. Eine Nutzungspflicht besteht gemäss der Zeitung nicht.