Teure Mieten schlagen am meisten auf
Teure Mieten schlagen wegen der Erhöhung des Referenzzinssatzes am stärksten auf. Die Stadt Zürich greift Mietenden bei Bedarf unter die Arme.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mieten dürften wegen der Erhöhung des Referenzzinssatzes erneut ansteigen.
- Vor allem Menschen, die ihr Wohn-Budget ausgereizt haben, trifft dies hart.
- Mieten von 3000 Franken können um über 200 Franken teurer werden.
Der Referenzzinssatz wurde erneut erhöht, neu liegt er bei 1,75 Prozent. Und die Mieten dürften entsprechend bald um drei Prozent steigen.
Rund 70 Prozent der Zürcher Miethaushalte dürften bis April 2024 eine Erhöhung bekommen. Dies schätzt Walter Angst, Sprecher des Zürcher Mieterverbandes, gegenüber dem «Tagesanzeiger». Bei Leuten, die seit 2017 die gleiche Miete bezahlen, dürfte sie um 7 bis 8 Prozent steigen. Bei 3000 Franken im Monat sind dies über 200 Franken.
Und genau hier liegt das Problem: «Schwierig wird es für die vielen Mietenden, die bei der Miete an ihre finanziellen Grenzen gegangen sind», so Angst. «In Zürich sind viele am Ächzen.»
Wegen der Wohnungsnot gibt es wenig freie Wohnungen, viele Mieter reizen ihr Budget deshalb so weit wie möglich aus. Und weil die Mieten schon hoch sind, seien die Referenzzinserhöhungen drastischer als in früheren Jahren.
Vermietern ist offen, ob sie die Mieten erhöhen oder nicht. Mieterhöhungen liesen sich vor allem dort durchsetzen, wo die Nachfrage und damit die Wohnungsnot am grössten seien. Dies sagte Ursina Kubli, die Leiterin Immobilienresearch der Zürcher Kantonalbank, gegenüber Nau.ch.
Dort, wo es viele leerstehende Wohnungen gebe, hätten «Vermieter oftmals ein Interesse an bestehenden Mietverhältnissen». Vor allem in den Zentren sei es nicht auszuschliessen, dass «gewisse Mieter ihre Wohnsituation überdenken müssen».
Stadtzürcher können Energiezulage beantragen
Neben den hohen Mieten bereiten auch die gestiegenen Kosten für Krankenkasse, Lebensmittel und Heizen Sorgen. Bei den Heizkosten greift die Stadt Zürich aber bei Bedarf unter die Arme. Alle Mietenden, die Anrecht auf eine Prämienverbilligung haben, können eine Energiekostenzulage beantragen.
Das städtische Sozialdepartement hat bislang 21'000 Gesuche erhalten, von denen 45'000 Menschen profitieren würden. Rund 12'000 Haushalte bekämen bereits die Zulage, erklärt eine Sprecherin gegenüber dem «Tagesanzeiger». Diese Zahl dürfte steigen, man sei noch in der Bearbeitungsphase.