Kunst

Grand Prix Kunst für Kunstgiesser, Künstlerin und Architekten

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Bern,

Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wird an Felix Lehner, Pamela Rosenkranz und Miroslav Šik verliehen.

Pamela Rosenkranz
Die Künstlerin Pamela Rosenkranz im Jahr 2015. - keystone

Felix Lehner, Pamela Rosenkranz und Miroslav Šik werden mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet. Dies teilte das Bundesamt für Kultur (BAK) am Donnerstag mit. Lehner ist Kunstgiesser, die Künstlerin Rosenkranz hat die Schweiz an der Biennale in Venedig vertreten, und Šik ist Architekt und Architekturtheoretiker.

Der Kunstgiesser Felix Lehner hat vor rund vierzig Jahren seine erste Giesserei eröffnet, die 1994 in die Hallen der ehemaligen Textilfärberei im Sittertal umgezogen ist. Heute beschäftigt die Kunstgiesserei St. Gallen über 80 Fachleute in den verschiedensten kunsthandwerklichen Berufen. 2012 wurde in Shanghai eine Zweigniederlassung mit 15 Mitarbeitenden eröffnet.

Die Giesserei arbeitet international mit Künstlerinnen und Künstlern und auch mit Museen und Galerien zusammen. Sie produziert, ist in der Materialforschung tätig und entwickelt technische Prozesse «von Hightech bis Handwerk.» Darüber hinaus beschreibt das BAK Lehner als Wegbegleiter von Künstlerinnen und Künstlern in deren Schaffensphasen. Die Giesserei habe sich «zu einem Eckpfeiler der Schweizer Kunstszene entwickelt», hiess es in einer Mitteilung.

Synthetische Materialien bilden eine idealisierte Natur nach

Pamela Rosenkranz hat sich mit Installationen, Skulpturen und Malerei einen Namen gemacht. 2015 hat sie die Schweiz an der 56. Biennale in Venedig vertreten. Ihre Installation «Our Product» erfüllte damals den Schweizer Pavillon mit einer zähflüssigen, fleischfarbenen, duftenden Flüssigkeit.

In New York schuf sie 2023 eine öffentliche Baumskulptur mit dem Titel «Old Tree». Das Werk ist ein rot-rosa Gebilde, das an organische Strukturen erinnert. Rosenkranz wurde bekannt dafür, dass sie synthetische Materialien verwendet, die eine idealisierte Natur nachbilden. Das BAK schrieb dazu, dass ihr Werk «innerhalb der zeitgenössischen Kunstproduktion ein eigener und unverwechselbarer Beitrag» sei zu dem sich «verändernden philosophischen und naturwissenschaftlichen Verständnis des Menschen und der Natur».

Museen wie das Centre d'art contemporain in Genf, die Kunsthalle Basel oder das Kunsthaus Bregenz haben ihre Werke ausgestellt. Zudem ist ihre Kunst Teil der Sammlungen des Centre Georges Pompidou in Paris und des MoMa in New York. Das niederländische Stedelijk Museum wird ihr im Mai 2025 eine Einzelausstellung widmen.

Miroslav Šik: Einer der wichtigsten Vertreter der «Analogen Architektur»

Der Architekt Miroslav Šik hat beispielsweise das Bürgerhuus in Haldenstein bei Chur entworfen. Mit seinen Arbeiten verbindet er Altes mit Neuem. Seine Bauten fügten sich «ohne Extravaganz in ihren Kontext ein», so das BAK.

Darüber hinaus war und ist Šik in der Lehre tätig. Als Professor hat er bis zu seiner Emeritierung während 60 Semestern an der ETH Zürich gelehrt. Seit 2018 unterrichtet der gebürtige Prager an der Kunstakademie in seiner Heimatstadt. 2024 erhielt der Architekt und Architekturtheoretiker den Staatspreis des tschechischen Kulturministeriums.

Šik gilt als ist einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten «Analogen Architektur». Dieser Ansatz soll eine Antwort auf die Moderne sein und zugleich ein Ausweg aus der Postmoderne. Er lässt Elemente der Alltagskultur wie Film, Theater und Fotografie verfremdet in die Entwürfe einfliessen. Die Theorie dazu wurde in den 1980er-Jahren entwickelt und habe «die Schweizer Architektur tiefgreifend geprägt und ihre Vertreter und Vertreterinnen beeinflusst», so das BAK.

Den Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim verleiht das BAK seit 2001 an Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Architektur, Kritik, Verlags- oder Ausstellungswesen. Die Auszeichnung ist mit je 40'000 Franken dotiert und wird am 16. Juni zur Eröffnung der Swiss Art Awards in Basel verliehen. Diese Ausstellung findet während der Art Basel (17.-22. 6.) statt. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider wird an der Preisverleihung anwesend sein.

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