Greenpeace fordert sofortige Freilassung der Klima-Aktivisten
Bei der Besetzung der Eingänge der Credit Suisse in Zürich wurden 64 Klima-Aktivisten verhaftet. Greenpeace fordert nun die sofortige Freilassung.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Aktivisten blockierten am Montagmorgen die Hauptsitze von Credit Suisse und UBS.
- Die Polizei führte die Aktivisten in Handschellen ab. Es kam zu Verhaftungen.
- Greenpeace fordert nun die sofortige Freilassung.
- Der Polizeieinsatz sei demnach «unverhältnismässig» gewesen.
Rund 70 Klima-Aktivisten haben am frühen Montagmorgen die Eingänge der Hauptsitze der Grossbanken Credit Suisse in Zürich und UBS in Basel besetzt. Sie errichteten Sitzblockaden und versperrten die Zugänge teils mit Velos und Pflanzenkübeln.
In Polizei griff die Polizei durch: Demonstranten wurden abgeführt. 64 Personen wurden nach Angaben der Zürcher Stadtpolizei festgenommen. Laut bisherigem Wissensstand kommen sie frühstens am Dienstag frei.
Heute wurden im Zuge der Aktionen von @climategames_ch 64 Klima-Aktivistis verhaftet. Diese befinden sich immer noch in Haft. Wir zeigen Solidarität! Kommt heute alle um 20:00 auf den Helvetiaplatz, Zürich, in Solidarität mit allen verhafteten Aktivistis #Klimakrise pic.twitter.com/bKPt31IdYq
— Klimastreik Schweiz 🔥 #ClimateJusticeNow (@klimastreik) July 8, 2019
Greenpeace: «Das ist falsch. Das ist störend.»
Nun meldet sich Greenpeace zu Wort. Unter den Verhafteten befänden sich nämlich auch 26 Aktivisten der Umweltschutzorganisation. Greenpeace hält die Verhaftung für «inakzeptabel» und «unannehmbar». «Das ist falsch. Das ist störend.»
Die Organisation erklärt in einer Mitteilung: «Ihr Protest war friedlich. (…) Sie haben bei der Räumung lediglich passiven Widerstand geleistet.» Von Anfang an hätten die Aktivisten kommuniziert, dass die gesamte Aktion friedlich vonstatten gehen soll.
«Klimaaktivisten dürfen nicht wie Verbrecher behandelt werden»
Greenpeace stellt klar: «Friedliche Klimaaktivisten dürfen nicht wie Verbrecher behandelt werden.» Der Polizeieinsatz sei «unverhältnismässig» gewesen. Für die Umweltschützer sind Grossbanken die wahren Schuldigen.
Auch in Basel griff die Polizei kurz vor 14 Uhr durch. Nachdem die Einsatzkräfte zunächst auf einen Dialog setzten, fingen sie an, die Geschäftsstelle zu räumen. Mehrere Aktivisten wurden weggetragen. Über Festnahmen ist bislang nichts bekannt.
Auch für viele Passanten vor Ort war das Aufgebot der Polizei aber massiv übertrieben und sorgte für gereizte Stimmung und rote Köpfe.
Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich erklärt den Einsatz gegenüber Nau. «Wer den Eingang zu einer Firma blockiert, macht sich strafbar. Egal, wofür man demonstriert.»
Grossbank finanzierten klimaschädliche Aktionen
Aufgerufen zum Protest hat das «Collective Climate Justice». Auch dieses kritisiert die Räumung massiv. In einer Mitteilung unter dem Titel «Klimaschutz ist kein Verbrechen» schreibt es: «Damit wurden die umweltzerstörenden Interessen der Credit Suisse und der UBS aktiv geschützt und der friedliche Protest für eine fossilfreie, klimagerechte Zukunft verhindert.»
Die Demonstrierenden fordern vom Schweizer Finanzplatz den sofortigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, wie das «Collective Climate Justice» auf Twitter mitteilte. Sie beschuldigen die Schweizer Grossbanken, sie würden klimaschädliche Aktionen finanzieren.