Grosse Teilnahme bei Streik am Spital Freiburg
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Freiburg streikte heute ein Teil des Personals des «Freiburger Spitals HFR».
- Die Angestellten wehren sich dagegen, nicht mehr dem Gesetz über das Staatspersonal unterstellt zu werden.
- Die Sicherheit der Patienten war nicht gefährdet. Es war ein sanfter Streik.
Vom Streik des Freiburger Spitalpersonals vom Dienstag waren alle fünf Standorte des Freiburger Spitals betroffen. Die Sicherheit und Versorgung der Patientinnen und Patienten sei nicht gefährdet gewesen, sagte Marc Devaud, Interims-Direktor der Spitalgruppe HFR. Alle medizinischen Leistungen seien wie geplant erbracht worden.
Die Direktion stellte eine Gruppe auf, um auf alle Notfälle reagieren zu können. Bis am Abend verzeichnete die Leitung keine Klagen seitens der Patienten.
Die Angestellten führten gemäss Devaud einen sanften Streik durch. Er kritisierte allerdings, dass etliche Aktionen im Inneren der Spitäler stattgefunden hätten. Das hätte gewisse Patienten und Besucher stören können. In allen Bereichen zeigten die Hälfte bis zwei Drittel der Angestellten Solidarität mit den Aktionen, indem sie etwa einen Protestbutton trugen.
Mehrere hundert Angestellte beteiligten sich am Streik, allerdings nicht alle ganztägig, sondern in Schichten, wie Gaétan Zurkinden, Regionalsekretär der Gewerkschaft VPOD, sagte. Der Streik habe zu einem schlechteren Service geführt, das Leben von Patienten aber nie gefährdet.
Die Grundpflege sei gewährleistet gewesen, einige Schreibarbeiten und Komfortmassnahmen hingegen unterblieben. Gemäss der Gewerkschaft streikten 50 bis 60 Angestellte den ganzen Tag.
Am Abend zogen die Streikenden in einem Protestzug in die Innenstadt Freiburgs. Auch eine Personalversammlung stand auf dem Programm. Zurkinden konnte neue Massnahmen am Mittwoch oder Donnerstag nicht ausschliessen.
Nicht mehr «Staatspersonal»
Der Grosse Rat des Kantons muss am Donnerstag über das Personalstatut der Freiburger Spitalgruppe entscheiden. Der Regierungsrat will das Spitalpersonal aus dem kantonalen Personalrecht herauslösen.
Die Gewerkschaften befürchten durch den Schritt Lohneinbussen und schlechtere Arbeitsbedingungen. Sie verlangen, dass die Beratung im Kantonsparlament verschoben wird, bis Verhandlungen stattgefunden haben.