Grüne: Chef will Elternurlaub von 18 Wochen für beide Elternteile

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Bern,

Am Samstag sprach Grüne-Präsident Balthasar Glättli zu seinen Parteianhängern an der Online-Delegiertenversammlung. Dabei äusserte er sich zum Elternurlaub.

Balthasar Glättli Grüne
Grüne-Präsident Balthasar Glättli. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag sprach Balthasar Glättli vor den Parteianhängern an der Delegiertenversammlung.
  • Der Grüne-Präsident forderte einen Elternurlaub von je 18 Wochen für beide Elternteile.
  • Zudem pries er den Wahlerfolg der Grünen.

Grüne-Präsident Balthasar Glättli hat vor den Parteidelegierten am Samstag einen Elternurlaub von je 18 Wochen für beide Elternteile gefordert. In der Gleichstellungspolitik sei eine fundamentale Veränderung nötig und nicht bloss politische Kosmetik für Frauen.

Die Grünen müssten eine Allianz suchen, die mit der gleich langen Elternzeit für beide Elternteile den grossen Wurf wage. Das sagte Glättli in seiner Präsidialrede vor den Parteianhängern an der Online-Delegiertenversammlung.

Forderung nach fairerer Aufgabenteilung

Für die Gleichstellung sei eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine fairere Aufgabenteilung zwischen beiden Elternteilen entscheidend. Eine Elternzeit müsse für beide Elternteile gleich gelten. Ansonsten würden Frauen gegenüber Männern etwa bei der Jobsuche benachteiligt, weil Frauen in Betrieben bei Nachwuchs länger fehlten. «Unzählige Frauen haben Angst davor, bei der Geburt ihres Kindes beruflich auf dem Abstellgleis zu landen.»

Balthasar Glättli
Balthasar Glättli, Präsident der Grünen. - Keystone

In der Schweiz können Väter von neugeborenen Kindern seit Anfang dieses Jahres einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub beziehen. Dafür hatte sich das Stimmvolk im vergangenen September ausgesprochen. Müttern stehen seit 2005 14 Wochen Mutterschaftsurlaub zu.

Grüne-Chef: «Dürfen nicht grössenwahnsinnig werden»

In seiner Rede pries Glättli weiter den Wahlerfolg der Grünen. Anfang März habe die Partei bei kantonalen oder kommunalen Wahlen teils markant zugelegt. Das betrifft vor allem Solothurn, das Wallis, die Waadt und Freiburg. «Die Wählenden fordern uns dazu auf, den Klimaschutz und die gesellschaftliche Solidarität auch in den schwierigen Pandemiezeiten hochzuhalten», sagte Glättli.

Gleichzeitig warnte er vor Übermut: «Wir dürfen nicht grössenwahnsinnig werden.» An vielen Orten habe man zwar deutlich zugelegt, aber verfüge noch lange nicht über eine progressive Mehrheit. Das Ziel der Grünen sei es, Verantwortung mitzutragen. Glättli erneuerte dabei angesichts gestiegener Wählerprozente die Forderung nach einem Bundesratssitz.

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