Gubrist: Trotz dritter Röhre bleibt es vorerst bei nur zwei Tunneln
Das Wichtigste in Kürze
- Ende April wird die dritte Tunnelröhre für den Verkehr freigegeben.
- Die Tunnelröhre am Gubrist wurde sechseinhalb Jahre gebaut.
- Die zwei alten Röhren werden in den kommenden Jahren saniert.
Ende April wird nach sechseinhalb Jahren Bauzeit die dritte Tunnelröhre am Gubrist für den Verkehr freigegeben. Das bedeutet aber nicht das Ende der täglichen Staumeldungen auf der A1. Bis 2027 werden die anderen beiden alten Tunnel saniert.
Im April kann die neue dritte Gubrist-Röhre auf der Nordumfahrung Zürich zwischen Weiningen und Regensdorf eingeweiht werden. Das teilte das Bundesamt für Strassen (Astra) am Donnerstag mit.
Vorerst wird der Autobahntunnel in Richtung Bern aber nur zweispurig befahren sein. Ab Anfang Juli 2023 werden voraussichtlich dann alle drei Spuren in Betrieb genommen werden. Bis dann sind die letzten Entwässerungs-, Belags- und Fundationsarbeiten auf der Weininger-Seite des Gubrists ausgeführt worden.
Gubrist: Alte Tunnel werden saniert
Gleichzeitig mit der Eröffnung des neuen Lochs beginnt die Sanierung der beiden bestehenden zweispurigen Tunnels. Durch die rollt der Verkehr seit 1985. Zunächst wird die mittlere Röhre, die heute in Fahrtrichtung Bern genutzt wird, erneuert und dazu gesperrt.
Nach rund zwei Jahren wird dann der Tunnel in Richtung St. Gallen instandgesetzt. Diese Arbeiten dürften gemäss Astra voraussichtlich Ende 2027 abgeschlossen werden können. Dann werden alle drei Gubrist-Röhren gleichzeitig geöffnet sein und auf der Nordumfahrung Zürich mehr Spuren als heute verfügbar sein.
Die Arbeiten an der dritten Gubriströhre wurden mit dem offiziellen Spatenstich im November 2016 aufgenommen. Im September 2020 erfolgte im 3,4 Kilometer langen Tunnel die Durchschlagsfeier.
Dritter Tunnel: Der grösste Strassentunnel der Schweiz
Der dritte Tunnel durch den Gubrist gilt mit seinem Durchmesser von knapp 16 Metern als der grösste Strassentunnel der Schweiz. Das teilte Astra am Donnerstag weiter mit. Für den Abtransport von rund 700'000 Kubikmeter aus dem Gubrist gesprengten Gesteins wurde auf Regensdorfer Seite ein temporärer Verladebahnhof errichtet. Zwei bis drei Güterzüge verkehrten täglich.
Die Nordumfahrung gehört mit täglich mehr als 120'000 Fahrzeugen zu den meistbefahrenen Autobahnabschnitten der Schweiz. Es werden über 350 Stau-Tage pro Jahr verzeichnet.
Mit dem Bau der dritten Gubriströhre und der Erweiterung auf sechs Fahrspuren soll die Verkehrssituation auf der A1 entlastet werden. Konkret zwischen dem Limmattalerkreuz und der Verzweigung Zürich Nord. Die neue Röhre durch den Gubrist wird am 15. April mit einem Tunnelfest eingeweiht.