Neue Energieplanung fördert klimaneutrale Wärmeversorgung
Küsnacht verfolgt mit der revidierten Energieplanung das Netto-Null-Ziel bis 2040, setzt auf erneuerbare Wärmeversorgung und baut die Gasversorgung um.

Wie die Gemeinde Küsnacht mitteilt, legt sie mit der revidierten kommunalen Energieplanung die strategischen Grundlagen, um die Wärmeversorgung schrittweise auf ein erneuerbares Energiesystem umzustellen und das Netto-Null-Ziel bis 2040 zu erreichen.
Der Gemeinderat hat im Mai 2024 die revidierte kommunale Energieplanung verabschiedet. Diese ersetzt nach der Genehmigung durch die kantonale Baudirektion im Oktober 2024 die bisherige Fassung aus dem Jahr 2013.
Als Energiestadt Gold mit ihrer Vision 2040 verfolgt die Gemeinde Küsnacht ambitionierte energie- und klimapolitische Ziele. Zentrales Anliegen ist die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, da im Jahr 2022 noch über 75 Prozent des Gebäudewärmebedarfs mit fossilen Energien gedeckt wurden.
Verbindliche Planung für Behörden und Betriebe
Um diesen Anteil vollständig durch erneuerbare Energien zu ersetzen, bietet die revidierte Energieplanung konkrete planerische Grundlagen und Umsetzungsmassnahmen.
Die Energieplanung ist für die kommunalen Behörden und gemeindeeigenen Betriebe verbindlich. Sie besteht aus einem umfassenden Bericht inklusive eines Massnahmenkatalogs sowie einer Energieplankarte.
Langfristige Transformation der Gasversorgung
Heute ist beinahe das gesamte Gemeindegebiet feinmaschig mit Gasleitungen erschlossen. Die Infrastruktur ist im Besitz der Netzanstalt Küsnacht und wird durch die Werke am Zürichsee AG betrieben.
Um die Klimaziele zu erreichen, die lokale Energieproduktion zu fördern sowie die Abhängigkeit von Gasimporten zu verringern, soll das bestehende Gasnetz bis spätestens 2040 schrittweise ausser Betrieb genommen werden.
Ausgenommen davon sind übergeordnete Gastransportleitungen und Gasleitungen zu Energiezentralen von Wärmeverbunden, die ab 2040 mit erneuerbaren Gasen betrieben werden sollen.
Ausbau bestehender und Planung neuer Wärmeverbunde
Die bestehenden durch Abwärme gespeisten Wärmeverbunde sollen durch eine höhere Anschlussdichte weiter gestärkt werden. Zusätzlich sind die drei neuen Gebiete Küsnacht Zentrum-Goldbach, Forch-Grossacher sowie Alterszentrum Bethesda für mögliche Wärmeverbunde vorgesehen.
Die übrigen Gebiete sind als Eignungsgebiete definiert, in denen insbesondere Umweltwärme und Erdwärme über Einzelanlagen oder Kleinverbunde genutzt werden sollen.
Fokus auf Information, Beratung und Förderung
Für die Umsetzung der Massnahmen setzt die Gemeinde Küsnacht auf eine wirkungsorientierte Strategie. Diese unterscheidet zwischen gemeindeweiten, gebietsbezogenen sowie objektspezifischen Massnahmen und unterstützenden Aktivitäten.
Bei privaten Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümern liegt der Schwerpunkt auf Information, individueller Beratung und gezielter Förderung.
Gebäudespezifische Informationen wie das Solarpotenzial oder die Einordnung im kommunalen Energieplan können direkt im neuen öffentlichen Energieplan eingesehen werden. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Nutzung des Tools bietet das Video «Tutorial Energieplanung Küsnacht».
Gauthier Rüegg betont Bedeutung der neuen Energieplanung
Gauthier Rüegg, Gemeinderat und Vorsteher Hochbau und Planung, ist überzeugt: «Mit der neuen Energieplanung schafft Küsnacht eine vorausschauende Grundlage für die klimaneutrale Wärmeversorgung – ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Erreichung des Netto-Null-Ziels bis 2040.»