Jahresrechnung 2024 schliesst besser als erwartet ab
Die Thalwiler Rechnung schliesst mit einem Plus von 16,5 Millionen Franken bei einem Aufwand von 184,0 Millionen Franken und einem Ertrag von 200,5 Millionen.

Wie die Gemeinde Thalwil mitteilt, berappten die Gemeinden im Kanton Zürich während Jahrzehnten aus der eigenen Kasse die Kosten für Platzierungen in Kinder- und Jugendheimen für Eltern mit ungenügenden finanziellen Mitteln. Zu Unrecht.
Sowohl das Zürcher Verwaltungsgericht als auch das Bundesgericht kamen vor ein paar Jahren zum Schluss, dass der Kanton für diese Ausgaben hätte aufkommen sollen. Daher ist dieser nun in der Pflicht: Er muss die Versorgertaxen für die Jahre 2006 bis 2016 den Gemeinden, die einen entsprechenden Anspruch geltend gemacht haben, zurückerstatten.
Thalwil mit deutlichem Ertragsüberschuss 2024
Im Fall von Thalwil handelt es sich um einen Anteil von 7,7 Millionen Franken. Auch wenn der Kanton diesen Betrag erst im laufenden Jahr an Thalwil auszahlen wird, so musste die Gemeinde diesen auf Basis des von der Bildungsdirektion vorgelegten Vereinbarungsvorschlags bereits in der Jahresrechnung 2024 verbuchen – und nicht wie ursprünglich budgetiert als Ertrag im Jahr 2025.
Daher schliesst die Erfolgsrechnung 2024 der Gemeinde Thalwil bei einem Gesamtaufwand von 184,0 Millionen Franken und einem Ertrag von 200,5 Millionen Franken mit einem unerwartet hohen Plus von 16,5 Millionen Franken. Dies nach einer zusätzlichen Einlage von 2,9 Millionen Franken in die finanzpolitische Reserve.
Der Ertragsüberschuss der Erfolgsrechnung wird dem Bilanzüberschuss zugewiesen. Dieser erhöht sich dadurch auf 132,1 Millionen Franken. Die finanzpolitische Reserve beträgt neu 6,9 Millionen Franken.
Ebenso führten weitere ausserordentliche Effekte wie die Aufwertung aus der Neubewertung des Finanzvermögens, die Verbuchung von Kantonsbeiträgen in der Höhe von 2,6 Millionen Franken, die im Rechnungsabschluss 2023 nicht verbucht wurden, sowie die Auflösung einer Rückstellung aus dem Jahr 2018 zu diesem erfreulichen Ergebnis.
Höhere Steuereinnahmen
Der Gemeindesteuerertrag von 98,7 Millionen Franken führte gegenüber dem Vorjahr zu einem Nettowachstum der Einnahmen um 5,3 Millionen Franken. «Das ist in erster Linie auf die Steuereinnahmen aus früheren Jahren und die Quellensteuern zurückzuführen», sagt Thomas Henauer. Die Erträge aus den Grundstückgewinnsteuern belaufen sich auf 20,7 Millionen Franken – insgesamt 1,7 Millionen Franken mehr als budgetiert.
Die Steuerertragskraft pro Einwohnerin und Einwohner ist im Vergleich zum Vorjahr von 6593 Franken (2023) auf 6365 Franken gesunken, bewegt sich damit aber deutlich über dem budgetierten Wert (5991 Franken).
Damit liegt diese 2081 Franken über dem kantonalen Mittelwert von 4284 Franken. «Die anhaltend hohe Steuerkraft zeigt einmal mehr die Attraktivität und Beliebtheit von Thalwil als Wohnort», so der Finanzvorstand. In den kantonalen Finanzausgleich flossen 2024 rund 20,7 Millionen Franken.
Das sind knapp 5,8 Millionen Franken weniger als im Vorjahr, jedoch drei Millionen Franken mehr als budgetiert. Der Personalaufwand weist gesamthaft mit knapp 37,3 Millionen Franken eine Überschreitung von rund 0,5 Millionen Franken gegenüber dem Budget aus.
Positive Entwicklungen
Die Investitionsrechnung schliesst mit Nettoausgaben im Verwaltungsvermögen von 21,6 Millionen Franken ab. Die grössten Investitionen entfallen mit rund 7,4 Millionen Franken auf die Erweiterung der Sekundarschule Berg und Feld, die Realisierung und Aufwertung des Centralplatzes und der Gotthardstrasse mit knapp 3,1 Millionen Franken, die Sanierung «Blaues Haus» mit rund 0,9 Millionen Franken und den Ersatzneubau des Mehrzweckgebäudes «Scheune» auf dem Areal Hofwisen mit 0,9 Millionen Franken.
Auch die Nettoinvestitionen ins Finanzvermögen präsentieren sich in der Rechnung 2024 mit 7,8 Millionen Franken um rund 0,7 Millionen Franken tiefer als budgetiert. Dies liegt in erster Linie an zeitlichen Verschiebungen beim Bauprojekt Breiteli.
«Es freut uns, dass sich der Selbstfinanzierungsgrad von 129,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (84,5 Prozent) deutlich verbessert hat», sagt Thomas Henauer. Ebenfalls habe sich der Zinsbelastungsanteil mit minus 0,2 Prozent positiv entwickelt, erklärt er weiter.
Das Nettovermögen pro Einwohnerin und Einwohner hat mit 1520 Franken gegenüber dem Vorjahr (1165 Franken) leicht zugenommen.