Gummiböötli-Littering nach dem Aareböötle artet in Bern aus
Derzeit herrscht ideales Wetter, um in der Aare zu bööteln. Doch analog zu Zelten an Festivals lassen viele Böötler ihre Gefährte nach der Benutzung liegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Aare lockt derzeit zahlreiche Schwimmfreudige ins Wasser.
- Auch das Aare-Böötle ist beliebt. Damit verschärft sich das Littering-Problem.
- Dieses betrifft nicht nur den Müll an den Flussufern, sondern ganze Gummiboote.
Noch nie war die Aare so warm wie dieses Jahr. Das lockt zahlreiche Schwimm-Freudige ins Wasser. Aber auch das «Aare-Böötlen» ist beliebter denn eh und je.
Und die Gummiboote gibt es teilweise zum Spottpreis: schon ab 40 Franken aufwärts, wie ein Blick auf die Seiten diverser Onlinehändler verrät. Doch der günstige Preis hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.
So entscheidet sich eine nicht geringe Anzahl der Aare-Böötler dazu, ihr Boot nach dem Auswassern ganz einfach liegenzulassen. Der Strassenmeister der Stadt Bern, Andreas Niklaus, sagt gegenüber SRF: «Diese Unart, die Boote kaputtzumachen und einfach liegenzulassen – das ist Wahnsinn.»
Das Problem zeige sich insbesondere bei der offiziellen Ausstiegsstelle beim Schwellenmätteli. Dies, obschon die Stadt dort bereits eine fachgemässe Entsorgungsmöglichkeit bereitstellt: Es finden sich einige Container mit einem Fassungsvermögen von 800 Litern. Doch: «Wenn auch nur zwei oder drei Boote nicht sorgfältig zusammengelegt im Container entsorgt werden», fülle dies diese bereits.
Bereits im vergangenen Jahr erklärte Marc Häni vom Berner Amt für Wasser und Abfall gegenüber Nau.ch: Qualitativ minderwertige Boote würden heute quasi als «Wegwerfboote» bezeichnet. «Sie überstehen kaum mehr als eine Aarefahrt heil und werden zu Spottpreisen angeboten».
Herrenlose Boote bringen Polizei in Bredouille
Die Kapo Bern ergänzte, herrenlose Boote fernab der Entsorgungsstelle, stellten die Polizeien vor ein ganz anderes Problem. So müsse «immer davon ausgegangen werden, dass jemandem etwas passiert ist.»
Idealerweise sei das Boot angeschrieben und die Situation könne sich mit kleinem Aufwand klären. Ist dies nicht der Fall, werde unter Umständen eine Suchaktion gestartet. «Das wird von Fall zu Fall entschieden».
Wird eine Suchaktion ausgelöst, die ansonsten hätte verhindert werden können, wird der Verursacher kräftig zur Kasse gebeten. «Die Beteiligung an Kosten für einen Einsatz können sich schnell auf ein paar Tausend Franken belaufen.»
Ausserdem ist die Namensangabe Pflicht. Wer sich nicht daran hält, kann gebüsst werden.