Hat Zürich Deutsche zu wenig über Windrad-Pläne informiert?

Redaktion
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Bülach,

Wurden deutsche Gemeinden unzureichend über Windrad-Pläne in der Nähe zur Grenze informiert? Der Kanton Zürich beschwichtigt.

windräder
Im Kanton Zürich sollen nahe der deutschen Grenze drei Windräder entstehen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In grenznahem Gebiet sollen drei Windräder entstehen.
  • Dies plant der Kanton Zürich, auch wenn das Projekt noch in einer sehr frühen Phase ist.
  • Die anliegenden deutschen Gemeinden wurden darüber nicht direkt informiert.
  • Der Kanton beschwichtigt, es sei noch nichts Konkretes geplant.

Nahe der Grenze zu Deutschland soll ein Windpark entstehen. Genauer gesagt sind nordöstlich von Wasterkingen ZH in einem Wald drei grosse Windräder geplant, wie der «Zürcher Unterländer» schreibt.

Der Kanton hat dabei aber wohl die Rechnung ohne die deutschen Nachbarn gemacht. Sowohl Klettgau-Bühl als auch Dettighofen sowie Hohentengen befinden sich in unmittelbarer Nähe zum geplanten Standort.

windrad
Ein Windrad. (Symbolbild) - keystone

Keine Vorabinformation seitens des Kantons

Es habe weder Vorabinformation noch Involvierung in die Planung gegeben, sagen die drei Gemeindevorstände gegenüber dem «Südkurier».

Zwar sei man nicht grundsätzlich gegen das Vorhaben, eine Info und Einbeziehung hätte man dennoch für angebracht gehalten.

Wasterkingen
In der Nähe von Wasterkingen ZH sollen drei Windräder entstehen, wenn es nach dem Kanton geht. (Archivbild) - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Ebenso Teil des Plans gemäss «Zürcher Unterländer» ist die Erschliessung des Standortes über deutsches Gebiet. Da der deutsche Strassenabschnitt jedoch für Lastwagen eigentlich gesperrt ist, wird es dort eine Bewilligung brauchen.

Kanton beschwichtigt

Der Kanton Zürich derweil beschwichtigt und betont, dass er im Dialog mit den Deutschen sei, nämlich mit dem Regionalverband Hochrhein-Bodensee. Ebenso erklärt das Amt für Raumplanung im «Südkurier», dass für das Projekt erst ein Richtplaneintrag angestrebt werde. Konkret sei somit noch nichts.

Hätten die deutschen Nachbarn bei der bisherigen Planung der Windräder stärker eingebunden werden sollen?

Doch wie haben die Gemeinden auf der anderen Seite der Grenze von dem Vorhaben erfahren? Die Gemeinde Wasterkingen habe laut «Zürcher Unterländer» die Nachbarn informiert. Selbst ist man gegenüber der Idee zwiegespalten.

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Kommentare

Amediesli

Und warum muss die Schweiz Deutschland fragen, wenn sie erwas auf Schweizer Boden bauen will? Ist das umgekehrt auch der Fall?

User #1813 (nicht angemeldet)

Windenergieanlagen liefern Winterstrom für die Schweiz. Für Windenergieanlagen sind die Wintermonate die ertragreichsten. An sonnigen Tagen ist es in den Bergen nur selten windstill. Während der Wind nachmittags das Tal hinauf in Richtung Berg weht, strömt jeweils in der Nacht und am Morgen kühle Luft aus den Bergen ins Tal. Dann weht in der Schweiz der meiste Wind und es können grosse Mengen Strom produziert werden. Österreich, wie die Schweiz ein Alpenland, macht es vor. Dort fallen bereits 12% des Strommix auf Windenergie. In der Schweiz sind es weniger als 0,5%. Im Rahmen starker Tiefdruckgebiete können in der ganzen Schweiz Windgeschwindigkeiten von 100 km/h und mehr auftreten und mehrere Stunden bis Tage anhalten. Die Windgeschwindigkeit hat in den vergangenen Jahren weltweit um gut 7% zugenommen. Die Schweiz weist im Jura, in den Voralpen, auf einigen Graten und in einigen Tälern der Alpengünstige günstige Standorte auf. In der Schweiz werden Windrichtung und -stärke stark von der Topografie beeinflusst, vor allem in den Alpen. Der Windpark Juvent auf dem Mont Crosin deckt den Haushaltstromverbrauch von rund 70'000 Personen. Unter Berücksichtigung von Naturschutz und Klimaschutz sind 215 bis 310 Windenergie-Anlagen in der Schweiz sinnvoll und realisierbar.

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