Hausärzte-Präsident warnt vor mehrmonatigen Wartezeiten

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Bern,

Hausärzte-Präsident Luchsinger warnt, dass man bald schon mehrere Monate auf einen Arzttermin warten müsse. Er fordert deshalb mehr Ausbildungsplätze.

Hausärzte-Präsident Philippe Luchsinger hat vor gravierenden Folgen des Fachkräftemangels im Gesundheitsbereich gewarnt: «Wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren massive Probleme bekommen.» Er fordert deshalb mehr Ausbildungsplätze. (Archivbild)
Hausärzte-Präsident Philippe Luchsinger hat vor gravierenden Folgen des Fachkräftemangels im Gesundheitsbereich gewarnt: «Wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren massive Probleme bekommen.» Er fordert deshalb mehr Ausbildungsplätze. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Das Wichtigste in Kürze

  • Luchsinger warnt vor einer Verschärfung des Personalmangels im Gesundheitsbereich
  • Laut dem Hausärzte-Präsidenten sind Wartezeiten von mehreren Monaten bald möglich.
  • Dann würde es zur Triage kommen, Behandlungen im Frühstadium könnten so verpasst werden.

Hausärzte-Präsident Philippe Luchsinger hat vor gravierenden Folgen des Fachkräftemangels im Gesundheitsbereich gewarnt: «Wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren massive Probleme bekommen.» Er fordert deshalb mehr Ausbildungsplätze.

Es stünden nicht mehr genügend Ärzte für die Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung – weder für Spitäler noch für Praxen. Dies sagte der Verbandspräsident der Haus- und Kinderärzte in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Titeln. «Die Bevölkerung muss sich darauf einstellen, dass es künftig für einen Termin beim Hausarzt oder eine Abklärung beim Spezialisten eine Wartezeit von mehreren Monaten gibt.»

wartezimmer
Patienten im Wartezimmer einer Arztpraxis. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Es werde zu einer Triage kommen, so Luchsinger. «Wir werden Patienten mit leichteren Erkrankungen abweisen müssen, weil wir dafür keine Zeit mehr haben. Dadurch verpasst man es vielleicht, eine Erkrankung im Frühstadium zu behandeln.» Das werde etwa bei Krebserkrankungen einschneidend sein.

Nicht nur bei den Hausärzten fehle der Nachwuchs, sondern auf Spezialgebieten wie Kardiologie und Radiologie. «Es gibt bereits Nachwuchsprobleme bei den operierenden Fachrichtungen, etwa der allgemeinen Chirurgie. Und es war noch bis vor kurzem nicht vorstellbar, dass wir einmal zu wenig Gynäkologinnen haben werden», sagte Luchsinger.

«Wir haben es verpasst, rechtzeitig mehr Ärztinnen und Ärzte auszubilden», so der 66-jährige Hausarzt. Stattdessen seien die Studienplätze begrenzt worden, die mit 1350 längst nicht reichten, um den Bedarf zu decken. «Es läge an den Kantonen, mehr Studienplätze anzubieten.»

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