Heidi statt Heidemarie auf dem Ticket: Busse von 252 Franken
Das Wichtigste in Kürze
- Die Namensabkürzung Heidi führt zu 252 Franken Busse für eine 81-jährige Deutsche.
- Ein Mitreisender übernimmt die Strafe der SBB, weil er sich für den Vorfall schämt.
Heidi Alt, eine 81-jährige Deutsche, und ihr Ehemann wurden während ihrer Zugfahrt durch die Schweiz mit einer unerwarteten Situation konfrontiert. Trotz des im Voraus online gekauften Tickets wurden sie als Schwarzfahrer eingestuft. Und warum? Der Name auf dem Ticket stimmte nicht ganz mit dem Namen im Personalausweis überein.
Heidemarie ist der offizielle Name von Heidi Alt. Sie bevorzugt die Kurzform Heidi – und so steht es auch auf ihrer deutschen Bahncard. Dies half jedoch nichts, als das Paar von Freiburg im Breisgau nach Wien reiste um ihren Enkel zu besuchen. Das berichtet die «SonntagsZeitung».
Auf Empfehlung ihrer Tochter entschieden sich die beiden für eine Route durch die Schweiz – wegen der schönen Landschaften. Doch ihre Reise wurde alles andere als angenehm.
Kontrolle kurz nach Basel
Nachdem sie Basel passiert hatten, überprüfte ein Mitarbeiter der SBB ihr ausgedrucktes Ticket und ihren Personalausweis. Er erklärte ihnen dann: «Das Billett ist ungültig». Auf dem Ticket stand Heidi statt Heidemarie Alt.
Das Paar beharrte jedoch darauf, dass sie ihre Tickets bezahlt hatten und keine Schwarzfahrer seien. Die Kontroverse zog auch die Aufmerksamkeit anderer Passagiere auf sich.
Ein Schweizer übernimmt die Kosten
René Bauer, ein Mitreisender, erinnert sich: «Alle fanden, das geht doch nicht». Der Bahn-Mitarbeiter kündigte dem älteren Paar an, in Zürich die Polizei zu rufen.
René Bauer bot schliesslich an, die Busse von 252 Franken zu bezahlen – aus Scham für das Verhalten des Kontrolleurs. «Ich glaube, es war dem SBB-Angestellten etwas peinlich», meinte Bauer. Doch der Mitarbeiter nahm das Geld und verschwand.
Erschüttertes Ehepaar
Der Vorfall hat Heidi Alt tief getroffen. Die weitere Reise nach Wien konnte sie nicht mehr geniessen. Nach einem Umstieg in Zürich wurden sie wieder kontrolliert – diesmal jedoch ohne Probleme.
Inzwischen hat das Paar die SBB kontaktiert, um den Vorfall vom 18. Juni zu melden. Sie hoffen darauf, dass René Bauer sein Geld zurückbekommt. Die SBB haben angekündigt, mit ihm in Kontakt zu treten und «die Angelegenheit zu regeln», so Sprecher Reto Schärli.
Spitznamen oder Kurznamen
Was, wenn sich der Namen auf dem Ticket vom Namen im Ausweis unterscheidet? Dazu sagt der SBB-Sprecher: «Ist die Identifikation aufgrund eines Kurznamens nicht eindeutig möglich, hilft im Normalfall das Geburtsdatum.» Dieses ist auf den Schweizer E-Tickets ersichtlich.