Herzog & de Meuron stoppten fast alle Projekte in Russland
Das Architekturbüro Herzog & de Meuron hat sich aus Russland zurückgezogen. Nur ein Projekt wird gemäss den vertraglichen Mindestverpflichtungen weitergeführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Herzog & de Meuron haben fast alle Projekte in Russland gestoppt.
- Eigentlich hätte das Basler Architekturbüro Aufträge für hunderte Millionen gehabt.
- Nur ein Projekt wird noch weitergeführt.
Das Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron hat nach dem Einmarsch von Russland in die Ukraine nach eigenen Angaben einen radikalen Schnitt vollzogen. Mit einer Ausnahme seien alle Projekte in Russland gestoppt worden.
«Wir stoppten alle Projekte – ausser das sich seit längerer Zeit im Bau befindende Projekt um die Badaevskiy Brewery, für das wir minimale vertragliche Verpflichtungen erfüllen müssen», erklärte Jacques Herzog in einem Interview mit der «Handelszeitung» (Vorabdruck zur Ausgabe vom 8.9.).
In Russland sei Herzog & de Meuron vor «wahrhaft riesigen Projekten» gestanden. Verträge seien ausgehandelt gewesen und im Februar hätten die Vertragsunterzeichnungen angestanden. Wären die Verträge zum Zeitpunkt des russischen Angriffs bereits unterschrieben gewesen, wäre es laut Herzog kompliziert geworden.
Es sei in Russland um ein Bauvolumen von Hunderten Millionen Franken gegangen. In Moskau habe Herzog & de Meuron den internationalen Wettbewerb für die Erweiterung von «Moscow City» gewonnen. Das alles umzusetzen, ist jetzt laut Jacques Herzog nicht mehr möglich.