Fertig Diversität: Donald Trump zwingt sogar Novartis in die Knie

Alexander König
Alexander König

Basel,

Donald Trumps Kampf gegen Diversität trägt Früchte: Sogar Novartis bückt sich und entfernt eine Website rund um unterrepräsentierte Menschen.

Donald Trump
Donald Trump hat gut lachen: Seiner Ansicht nach ist der Wall-Street-Rekordlauf seiner Wenigkeit zu verdanken. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump setzt zahlreiche Massnahmen gegen Diversität um.
  • Ebenso zahlreiche Unternehmen beugen sich aber auch freiwillig – wohl aus Angst.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis entfernt seine Website rund um Diversität.

Wer sich in den USA für benachteiligte Bevölkerungsgruppen einsetzt, muss derzeit zittern: Donald Trump führt einen regelrechten Feldzug gegen Diversität und Inklusion.

Und selbst der Schweizer Pharmakonzern Novartis scheint sich diesem Druck zu beugen.

Aber von Anfang an:

Seit seinem Amtsantritt verfolgt der US-Präsident vor allem ein Ziel: der Welt zeigen, was er von ihr hält.

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Seine zahlreichen Wahlversprechen sind dabei nicht bloss Aussagen zur eigenen Haltung gegenüber Gruppen wie Flüchtlingen, psychisch Erkrankten, Sozialhilfeempfängern und LGBTQ+-Angehörigen.

Werden sie umgesetzt, hat das weitreichende Folgen: Die betroffenen Gruppen würden nicht nur herabgesetzt, sondern auch in ihrer Lebensrealität massiv eingeschränkt.

Donald Trump sagt Diversität den Kampf an

Eines der zentralen Ziele der Trump-Administration: Die Abschaffung oder drastische Beschneidung von «Diversity, Equity and Inclusion» (DEI)-Programmen (Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion).

Diese Massnahmen und Richtlinien sollen Benachteiligungen aufgrund von Ethnizität, Armut oder anderen Faktoren entgegenwirken.

Doch Trump hat bereits per Dekret sämtliche DEI-Programme in den Bundesbehörden beendet.

Als wäre das nicht genug, werden Diversitätsbeauftragte bei Bundesbehörden zwangsbeurlaubt. Wichtige Verordnungen zum Schutz von LGBTQ-Personen aufgehoben und neue Richtlinien eingeführt, die offiziell nur zwei Geschlechter anerkennen.

Novartis beugt sich

Vor diesem Hintergrund gerät nun auch Novartis in den Fokus. Wie die NZZ berichtet, hat die US-Zweigstelle des Unternehmens kürzlich die Diversity-Seite seiner amerikanischen Karriereseite entfernt.

Noch im November 2022 war dort zu lesen: «Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion sind ein wesentlicher Bestandteil der Novartis-Kultur und ein fester Bestandteil unserer Arbeit.»

Auf Anfrage der Zeitung teilt der Pharmariese lediglich mit: Firmeneigene Webseiten werden laufend aktualisiert, «um sicherzustellen, dass sie die Arbeit, die Kultur und die Werte von Novartis korrekt widerspiegeln.»

WEF Novartis
Novartis-CEO Vas Narasimhan, im Bild beim diesjährigen WEF in Davos. (Archivbild) - keystone

Tun dies Diversität und Inklusion also nicht mehr?

Einen konkreten Grund für die Entfernung der Seite nannte das Unternehmen jedoch nicht. Naheliegend, dass Trump-Dekrete der Grund sind.

Novartis ist nicht das einzige Unternehmen, das sich zurückzieht: Auch J.P. Morgan und Goldman Sachs haben ihre DEI-Richtlinien geändert – wohl aus Furcht vor Klagen durch rechtsgerichtete Aktivisten.

Und Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, strich diverse DEI-Massnahmen mit Hinweis auf «Veränderungen in der rechtlichen und politischen Landschaft». So lautet ihre Erklärung auf eine Anfrage der US-Nachrichtenplattform «Axios».

Kommentare

User #5050 (nicht angemeldet)

Schweizer Pharma: erzkonservativ. Sie haben Diversitäts-Regeln aufgenommen aus Opportunität - und jetzt legen sie diese wieder ab aus dem selben Grund. Etwas bigott könnte man meinen - aber ja ... in ein paar Tagen spricht niemand mehr darüber.

User #2281 (nicht angemeldet)

Novartis: Null Rückgrat!

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