Hotelplan Chef attackiert die Swiss wegen Rückerstattungen
Die Fluggesellschaft Swiss kassiert zurzeit Kundengelder ab und blockiert Rückerstattungen. Thomas Stirnimann, der Chef von Hotelplan, beklagt sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Stirnimann, Chef von Hotelplan, beklagt sich über das Pauschalreisegesetz.
- Die Reisebüros sind verpflichtet, bei Annullation den Kunden das Geld zurückzuzahlen.
- Die Swiss kann jedoch Kundengelder abkassieren und Rückerstattungen blockieren.
Der Chef der Migros-Tochtergesellschaft Hotelplan, Thomas Stirnimann, hat in einem Interview seinen Unmut über die Fluggesellschaft Swiss kundgetan. «Es ist unglaublich, was sich die Swiss derzeit erlaubt», sagte er den «Zeitungen der CH-Media» vom Montag.
Aufgrund des Pauschalreise-Gesetzes seien die Reisebüros nämlich verpflichtet, «den Kunden das Geld bei Annullationen zurückzubezahlen», führte der Manager weiter aus. Aber von der Fluggesellschaft Swiss käme praktisch nichts.
«Die Kundengelder hat sie abkassiert und dann in ihren Systemen die Rückerstattung einseitig blockiert», beklagte sich Stirnimann weiter. Die Reisebüros würden der Swiss und somit der Lufthansa-Gruppe zahlreiche Millionen von Kundengeldern vorschiessen, erklärte er.
Swiss drängt Branche an den Abgrund
Mit ihrem Vorgehen dränge Swiss die gesamte Branche an den Abgrund, sagte er zudem. Die Swiss wurde verpflichtet, den Reisebüros die bereits erhaltenen Kundengelder bis September zurückbezahlen, sofern Kredite des Bundes fliessen.
«Ich erwarte erste Rückzahlungen, sobald die erste Tranche der Bankkredite fliesst, nicht erst im September», betonte der 57-Jährige.
Obendrein forderte der Chef von Hotelplan, dass das Pauschalreisegesetz dringend überarbeitet wird. Die Airlines müssten dabei verpflichtet werden, die Kundengelder abzusichern. «Irgendwie haben sie es immer geschafft, sich dieser Verpflichtung der Kundengeldabsicherung zu entziehen», sagte Stirnimann gegenüber «»CH-Media«.
«Dunkelrote Zahlen» bei Hotelplan?
Angesichts der Coronavirus-Krise wollte der Hotelplan-Chef zudem keine Entlassungen ausschliessen. Bezüglich der Verlustprognose sagte er, es sei klar, «dass es dunkelrote Zahlen sein werden».