Hunderte Kulturschaffende müssen weiterhin Corona-Nothilfe beziehen
Die Corona-Einschränkungen sind lange vorbei. Mehrere hundert Kulturschaffende beziehen dennoch in den kommenden Monaten Gelder in Millionenhöhe.
Das Wichtigste in Kürze
- 600 Kulturschaffende brauchen trotz Massnahmen-Aufhebung finanzielle Unterstützung.
- Letzte Beiträge werden bis Ende Februar 2023 ausgezahlt.
- Es wird befürchtet, dass 600 Nothilfe-Beziehende bald auf Sozialhilfe angewiesen sind.
Zahlreiche Kulturschaffende mussten während der Coronapandemie um ihre Existenz fürchten, die Massnahmen trafen die Kulturbranche besonders stark. Seit März 2020 konnten Künstler und Künstlerinnen staatliche Unterstützung beantragen. Der Staat kam mit Corona-Nothilfen Tausenden zu Hilfe.
Während mittlerweile kulturelle Anlässe wieder stattfinden können, erhalten laut «Tagesanzeiger» weiterhin 600 Kulturschaffende finanzielle Unterstützung. Denn ohne die Nothilfe hätten professionelle Kulturschaffende die Ausnahmesituation nicht überstehen können.
Suisseculture Social hat Hilfeleistungen in der Höhe von 2,5 Millionen Franken für Januar und Februar geplant. Dies entspricht monatlich etwa 2000 Franken pro Person. Der Schweizer Dachverband der Kulturschaffenden hat seit April 2020 10'819 Gesuche bearbeitet.
Sozialhilfe als einziges Auffangnetz
Letzte Beiträge werden bis Ende Februar 2023 ausgezahlt. Die Organisation befürchtet, dass die 600 Nothilfe-Beziehenden bald auf Sozialhilfe angewiesen sein werden.
Laut Etrit Hasler, Geschäftsführer von Suisseculture Sociale, haben diese als Selbstständige keinen Anspruch auf Taggelder der Arbeitslosenversicherung. Oder sie hätten ihren Anspruch während der Pandemie ausgeschöpft. So blieben keine anderen Auffangnetze neben der Sozialhilfe.
Situation für Kulturschaffende generell prekär
Auch das Bundesamt für Kultur beschreibt die Situation vieler Kulturschaffender trotz Pandemieende gegenüber dem «Tagesanzeiger» als kritisch. Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) beschreibt den Lebensunterhalt für Kulturschaffende in der Schweiz als grundsätzlich schwierig. Die meisten müssten sich mit Nebenjobs über Wasser halten.