Immer mehr Absolventen auf höheren Bildungsstufen, besonders Frauen

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Neuchâtel,

In den letzten 20 Jahren hat sich die Anzahl der Studierenden verdoppelt. Vor allem Frauen und Personen aus dem Ausland sind auf höheren Bildungsstufen präsent.

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Seit dem Jahr 2000 studieren in der Schweiz doppelt so viele Personen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Studierenden auf Tertiärstufe hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt.
  • Je nach Branche dominiert der Frauenanteil bereits seit rund zehn Jahren.
  • In den höheren Bildungsbereichen hat der Anteil an ausländischen Studierenden zugenommen.

Im Studienjahr 2019/20 lernten in der Schweiz ein Fünftel aller Personen in Ausbildung auf Tertiärstufe. Das heisst in Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und in der Höheren Berufsbildung. Ihr Anteil stieg in den letzten 20 Jahren kontinuierlich.

Im Studienjahr 2019/20 absolvierten knapp 316'000 Personen eine Ausbildung auf Tertiärstufe. Das sind rund doppelt so viele wie im Studienjahr 2000/01. Der Zuwachs war nicht überall gleich: An den Hochschulen (UH) stieg die Studentenzahl in diesem Zeitraum um 68 Prozent; an den Schulen für Höhere Berufsbildung (HBB) verdoppelte sich die Anzahl knapp. An den Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen (FH/PH) vervierfachte sich die Zahl sogar.

Der Anteil der Universitätsstudenten an allen Personen in tertiärer Ausbildung betrug über den ganzen Beobachtungszeitraum über drei Viertel; 2019/20 waren es 82 Prozent. Das berichtet das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer am Freitag erschienenen Publikation.

Deutlich mehr Frauen an Bildungsstätten

Der Anteil der Frauen stieg an allen tertiären Bildungsinstitutionen. Bereits seit zehn Jahren sind mehr als die Hälfte der Personen in höherer Ausbildung Frauen. Dies gilt nicht für die höhere Berufsbildung.

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Viele Studierende sind wegen der Corona-Krise im Homeoffice. (Symbolbild) - Pixabay

Und sie sind ehrgeizig: Der Frauenanteil stieg am stärksten im Bereich Doktorat. 2000/01 stellten Frauen erst 36,2 Prozent der Personen, die auf einen Doktortitel hinarbeiten, 2019/20 waren es schon 47,6 Prozent. Das ist ein Zuwachs von 11,4 Prozentpunkten. Mit der niedrigeren universitären Bachelorstufe geben sich Frauen seltener zufrieden: Dort stieg der Frauenanteil im gleichen Zeitraum nur um 2,6 Prozentpunkte von 49,4 auf 52 Prozent.

Branchenbedingte Unterschiede

Der Frauenanteil variiert stark nach Bildungsbereich. Dabei scheint sich das alte Klischee von der Frau als prototypische Lehrerin und Krankenschwester zu bestätigen: Im Studienjahr 2019/20 machten Frauen fast drei Viertel (72 Prozent) der Studierenden im Bereich Gesundheit und Sozialwesen aus. In der Pädagogik stellten sie 70 Prozent der Auszubildenden.

Nur ein bisschen weniger, nämlich 68 Prozent, waren es in den Bereichen Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen. In den Geisteswissenschaften und Künste hatten sie mit 60 Prozent immer noch eine leichte Mehrheit.

Die Technik überlassen Frauen ganz traditionell den Männern. In den technischen und IT-Disziplinen wie Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe waren nur 20 Prozent der Auszubildenden weiblich. In der Informations- und Kommunikationstechnologie waren es sogar nur 14 Prozent.

Ausländer- und Frauenanteil höher

Einen ähnlichen Anstieg wie die Frauen verzeichneten Auszubildende aus dem Ausland. Ihr Anteil stieg namentlich bei den Universitären Hochschulen, nämlich von 20 auf 31 Prozent innert 20 Jahren. Dabei dürfte der Status der Schweiz als bedeutendes Forschungsland für viele eine Rolle gespielt haben: Mit einem Anteil von 39 Prozent an allen Studierenden sind Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik bei Ausländern besonders beliebt.

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Die ETH Zürich liegt im Universitätsranking des Hochschulanalysten Quacquarelli Symonds auf Rang drei. - sda

Am stärksten stieg der Ausländeranteil auf Doktoratsebene, nämlich um fast 20 Prozentpunkte. Mittlerweile stammen weit über die Hälfte der Doktorandinnen und Doktoranden (56 Prozent) aus dem Ausland. In den FH und PH sind es nur etwas mehr als ein Viertel; in der Höheren Berufsbildung ist es nicht einmal ein Zehntel.

Mehr Bachelor-Studierende

Die Anzahl der Studierenden auf Bachelorstufe hat in den letzten 20 Jahren am stärksten zugenommen. Diese Stufen gibt es in allen teritären Institutionen. Der Bestand auf dieser Stufe hat sich vervierfacht. Gemäss BFS geht das auf verschiedene Verschiebungen zurück: Beispielsweise die Verlagerung der Ausbildungen in den Bereichen Gesundheit, Sozialwesen und Pädagogik in die FH/PH (Tertiärisierung); sowie auf den Ausbau des Studienangebots an den FH/PH.

Zu Beginn der Nullerjahre wurde infolge der Bologna-Reform auf ein zweistufiges System Bachelor/Master umgestellt. Deshalb stieg die Anzahl Studierender auf Bachelorstufe an den Hochschulen. Vorher entsprach das ungefähr den Stufen Abschluss des Grundstudiums und Lizentiat. Ausserdem gibt es mehr Bachelor-Aspirantinnen und -Aspiranten, weil dort die Ausbildung drei Jahre dauert; auf Masterstufe aber nur eineinhalb bis zwei Jahre.

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