Immer mehr Ausländer zieht es in die Region Zürichsee
Die Gemeinden rund um den Zürichsee werden zunehmend attraktiver für Migranten. Tiefe Steuern und die Nähe zu Zürich sind massgebliche Faktoren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Migrantenanteil in den Zürcher Seegemeinden steigt stark an.
- Die Nähe zur Stadt sowie tiefe Steuern ziehen die Ausländer an.
Der Ausländeranteil in den Gemeinden der Region Zürichsee ist im letzten Jahrzehnt stark angestiegen. In Adliswil ist mittlerweile mehr als jeder Dritte Einwohner im Besitz eines ausländischen Passes. Vor zehn Jahren war es erst jeder Vierte. Den grössten Zuwachs verzeichnet aber Rüschlikon.
Zwischen 2007 und 2017 ist der Ausländeranteil um 10,5 Prozent gestiegen. Nicht nur in Rüschlikon, sondern auch in der Nachbargemeinde Kilchberg machen Migranten zurzeit über 30 Prozent der Bewohner aus. Dicht gefolgt von Horgen und Thalwil.
Neubauten begünstigen Zuwanderung
Steuerbelastung, Wohnsituation, günstiger Wohnraum, Arbeitgeber, Kinderkrippenplätze – all jene Faktoren spielen für eine Zuwanderung von Ausländern eine Rolle. So Patrice Robert, Mediensprecher des Migrationsamts des Kantons Zürich, gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».
Die Zuwachsraten in den Gemeinden unterscheiden sich teilweise stark. So würden Orte, in denen viele neue Wohnungen gebaut werden, Expats anziehen. «Generell schätzen die Ausländer die hohe Lebensqualität, die politische Stabilität und Neutralität, die ausgezeichnete Gesundheitsversorgung und das Lohnniveau der Schweiz», erkläre Robert.
Oetwil schon seit Jahrzehnten ausländerfreundlich
Ausschlaggebend ist auch die Nähe zur Stadt Zürich sowie der Steuerfuss. Sowohl in den steuergünstigsten Gemeinden am linken als auch am rechten Ufer ist der Ausländeranteil deutlich höher als im Durchschnitt des jeweiligen Bezirks. Die einzigen Ausnahmen sind Oberrieden und Herrliberg.
Oetwil ist weder steuergünstig noch nahe Zürich. Dennoch verzeichnet das 2200-Seelen-Dorf einen hohe Ausländeranteil – dies schon seit mehreren Jahrzehnten. Daniel Sommer, Leiter Finanzen der Gemeinde, nenne den günstigen Mietwohnraum, die gute Verkehrslage sowie die Ausländerfreundlichkeit als Gründe. Die Quote legte in den letzten Jahren jedoch kaum noch zu.