Immer mehr Menschen greifen wegen Vergiftungen zur Notrufnummer

Keystone-SDA
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Bern,

Immer mehr Menschen rufen wegen Vergiftungen die Notrufnummer an, vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist der Anstieg besorgniserregend.

Notrufnummer
Die Notrufnummer 144 auf einem Bildschirm in der Notrufzentrale des Kanton Berns. - Keystone

Immer mehr Menschen wählen wegen Vergiftungen die Notrufnummer. Am häufigsten wurde Rat gesucht zu Medikamenten und Haushaltsprodukten, und die meisten Betroffenen waren Kinder und Jugendliche. Das geht aus dem Jahresbericht 2023 der Stiftung Tox Info Suisse hervor.

Pro Tag wandten sich durchschnittlich 113 Menschen an die Notrufnummer 145, um sich bei Tox Info Suisse Rat zu holen bei Vergiftungen. Das waren im vergangenen Jahr 1,7 Prozent mehr als noch 2022, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte.

41'263 Beratungen führte Tox Info Suisse im Jahr 2023 durch. In 95 Prozent der Fälle betraf es Vergiftungen bei Menschen, bei den restlichen waren es solche bei Tieren. Dabei kamen 70 Prozent der Anfragen aus der Bevölkerung und 20 Prozent von medizinischen Fachpersonen, der Rest kam von weiteren Stellen.

Kinder besonders gefährdet

Etwas über die Hälfte der Notrufe betraf Kinder und Jugendliche bis zu 16 Jahren, davon vier Fünftel allein zu Kindern unter fünf Jahren.

Die meisten Vergiftungen fanden im häuslichen Umfeld statt, durch Medikamente, Genussmittel, Drogen und Alkohol. Medikamente und Haushaltsprodukte machen denn auch rund 60 Prozent aller Vergiftungen aus. Laut der Stiftung gab es im vergangenen Jahr sieben Todesfälle, alle bei Erwachsenen.

Gewollte Vergiftungen als Suizidversuch

Bei 14 Prozent der Anfragen bei der Notrufstelle handelte es sich um gewollte Vergiftungen im Rahmen von Suizidversuchen.

Die steigenden Anrufzahlen zeigten, dass die Giftberatung durch Tox Info Suisse weiterhin ein klares Bedürfnis sei, heisst es in der Mitteilung. Umso enttäuschender sei deshalb, dass die Finanzierung des Giftnotrufes nicht gesichert sei. Die Stiftung müsse weiterhin von ihren Reserven zehren.

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Brauchen Sie Hilfe?

Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Suizidgedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).

Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.

Hilfe für Suizidbetroffene: www.trauernetz.ch

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Kommentare

User #4629 (nicht angemeldet)

Fresst noch mehr unkontrollierte Pilzgerichte.

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