Die Hitzetage machen auch Tieren zu schaffen. Besonders betroffen sind Rehe, die wegen Wassermangels verenden. Das wäre bei menschlicher Zurückhaltung anders.
Reh Rehkitz
Ein Rehkitz im Gras. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Rehe nehmen Flüssigkeit durch Morgentau auf.
  • Fehlt dieser, weichen sie auf natürliche Gewässer aus.
  • Weil diese jedoch von Menschen besetzt sind, dehydrieren sie und erkranken an Durchfall.
  • Ein Grossteil der Tiere überlebt die Erkrankung nicht.
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Diesen Sommer folgt eine Hitzewelle auf die andere. Das macht nicht nur uns Menschen zu schaffen. Auch Tiere leiden: Zahlreiche Fische sterben, der Fischereiverband zieht gar in Erwägung, dass die Forelle im Mittelland in 50 Jahren ausgestorben sein wird.

Ebenso an Land hat die Hitze einen dramatischen Effekt. Denn auch viele Rehe verenden.

Der im Berner Mittelland aktive WildhüterJürg Knutti führt gegenüber der «Berner Zeitung» aus: Das Wildtier sei als Wiederkäuer «auf Wasser angewiesen, um seinen Stoffwechsel in Gang zu halten».

Üblicherweise nehme es Flüssigkeit bei der Nahrungsaufnahme mit dem Morgentau auf. Das sei nun oft nicht möglich, weil das Gras nach heissen Nächten vor allem trocken ist. Ist die Flüssigkeitszufuhr nicht gewährt, erleidet ein Reh Durchfall.

Rehe
Rehe verweilen auf einem Feld. - Keystone

Schlimm: In 95 Prozent der Fälle überleben die Tiere diese Erkrankung nicht, so der Experte. «Wir finden sie dann abgemagert und total entkräftet auf.» Das komme immer wieder vor, diesen Sommer sei es jedoch besonders schlimm.

Scheues Reh verdurstet wegen Bade-Lustigen

Grundsätzlich könnten die Tiere immer auch auf natürliche Gewässer ausweichen. Problem ist hier jedoch der Mensch: Das schreckhafte Reh traut sich kaum ans Wasser, wenn darin bereits Menschen baden.

Mögen Sie Tiere?

Andere Wildtiere können mit der Hitze besser umgehen, erklärt Knutti. Zwar könne der Dachs im Boden aufgrund der Trockenheit nicht mehr so gut nach Insekten graben. Doch weiche er kurzerhand auf den Mais aus, dasselbe gelte für Wildschweine. Dies zum Ärgernis vieler Bauern.

Bedrohte Tierarten
Ein junger Dachs läuft im Wildpark Eekholt durch sein Gehege. (Symbolbild) - dpa

Und der schlaue Fuchs? Wird er bei der Futter- und Flüssigkeitssuche im Wald nicht fündig, begibt er sich ins nächste Dorf. Dort bedient er sich am Dorfbrunnen und wird nahrungstechnisch ebenfalls fündig.

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