Impfung gegen Coronavirus lässt E-Impfausweis boomen
Der Impfausweis auf Papier ist längst verstaubt. Das Geschäft mit dem elektronischen Ausweis boomt. Nicht zuletzt wegen der Impfung gegen das Coronavirus.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer will, kann seinen Impfausweis aus Papier in eine elektronische Form konvertieren.
- Das Geschäft mit dem E-Impfausweis boomt derzeit.
- Verantwortlich dafür ist unter anderem die neu verfügbare Corona-Impfung.
Einzelne Kleberli und eine unleserliche Handschrift zieren das gefaltete Stück Papier. Zum Schutz vor Schmutz und Staub wird es in einer durchsichtigen Plastikhülle aufbewahrt. Die Rede ist vom Impfausweis. Doch der altmodische Ausweis auf Papier scheint zusehends vom Aussterben bedroht.
Mehr Registrierungen seit Dezember 2020
Denn er weicht immer mehr dem elektronischen Impfausweis. Dieser kann ganz einfach unter «meineimpfungen.ch» selbst erstellt werden. Alles, was es dazu braucht, ist eine E-Mail-Adresse.
Wem das Abschreiben der unleserlichen Angaben zu anstrengend ist, der kann sich auch helfen lassen. Für eine Gebühr von 10 Franken werden die Daten vom eingescannten Impfausweis in den elektronischen übertragen.
Das Geschäft mit dem E-Impfdossier boomt. Schuld daran ist nicht zuletzt das Coronavirus. «Die Covid-19-Impfung lässt bei der Bevölkerung die Plattform klar zu einem Thema werden.» Dies sagt Hannes Boesch gegenüber Nau.ch. Boesch ist Mitglied des Stiftungsrates von «meineimpfungen.ch».
«Seit letzten Dezember verspüren wir eine bedeutende Zunahme an Registrierungen», sagt Boesch. Das Interesse gehe mit der Lancierung des Corona-Impfstoffs einher.
Interesse steigt dank Impfung gegen Coronavirus
Wer sich bei den Kantonen online für die Corona-Impfung registriert, kann diese sogleich in seinem elektronischen Dossier vermerken lassen. Wer keins hat, der erstellt sich einfach schnell ein neues.
Viele Impfwillige nehmen dies zum Anlass für die Erstellung eines neuen E-Impfausweises. Bedeutet die Corona-Impfung also den Durchbruch des elektronischen Impfdossiers? «Anhand der steigenden Zahlen an Benutzerinnen und Benutzern kann ich dem nur zustimmen», so Boesch.
Insbesondere der Blick in die Zukunft macht einen E-Impfausweis attraktiv. Auf dem Smartphone lässt er sich in wenigen Sekunden abrufen und vorweisen. In einer Zeit, in der Geimpfte bald von Nicht-Geimpften unterschieden werden müssen, birgt dieses Tool definitiv seine Vorteile.
Wer es ganz bequem mag, der kann sich sogar Zusatzleistungen dazukaufen. So gibt es die Möglichkeit sich per SMS über anstehende Impf-Auffrischungen jeglicher Art erinnern zu lassen. Ist der elektronische Ausweis einmal erstellt, kann der Hausarzt die neuen Impfungen direkt online vermerken.
Registrierung noch nicht in allen Kantonen möglich
Aber Achtung: Bisher ist es nicht in allen Kantonen möglich, sich für die Impfung zu registrieren. «Die Kantone orientieren sich an der Risikogruppen-basierten Impfstrategie des BAG. Die konkrete Umsetzung wie etwa die Organisation der Anmeldungsprozesse liegt in der Zuständigkeit der Kantone.» Dies sagt Tobias Bär, Mediensprecher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren.
Zwar würde sich die grosse Mehrheit der Kantone dem IT-Tool «Onedoc» bedienen oder dies künftig in Betracht ziehen. Möglich ist eine Registrierung aber erst in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Bern, Freiburg, Genf, Glarus, Graubünden, Jura, und Schaffhausen.
«Eine Registrierung ist aber nicht gleichbedeutend mit einer Anmeldung. Letztere erfolgt erst, wenn die jeweilige Person gemäss Impfstrategie an der Reihe ist», erklärt Bär.