Import-Soja wird immer nachhaltiger produziert

Keystone-SDA
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Bern,

Das Soja Netzwerk Schweiz zieht eine Zehn-Jahres-Bilanz bezüglich der Nachhaltigkeit des Soja-Imports. 94 Prozent davon stammt aus nachhaltigem Anbau.

sojabohnen
Sojabohnen aus Brasilien. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nachhaltigkeits-Bilanz des Soja-Imports in die Schweiz ist sehr positiv.
  • 94 Prozent des importierten Sojas aus Europa und Brasilien wurde nachhaltig produziert.
  • Internationale Agrarkonzerne bieten zertifiziertes und gentechfreies Soja an.

Die Schweiz hat 2019 rund 260'000 Tonnen Soja eingeführt, je zur Hälfte aus Europa und Brasilien. Nach zehn Jahren zieht das Soja Netzwerk Schweiz eine positive Bilanz bei der Nachhaltigkeit. Die entsprechenden Kriterien wollen die Organisationen im Netzwerk nun auf andere Agrarrohstoffe ausdehnen.

Die sogenannten Basler Kriterien für einen nachhaltigen Sojaanbau riefen Coop und der Umweltverband WWF 2004 ins Leben. 2015 stammten 94 Prozent des Importsojas aus nachhaltigem Anbau. Dies gab das vor zehn Jahren gegründete Netzwerk am Donnerstag in Bern vor den Medien bekannt.

Verbesserung des Soja-Anbaus in Brasilien

In dem Netzwerk arbeiten Branchenakteure an der ökologischen und sozialen Verbesserung des Soja-Anbaus vorab in Brasilien. Sie setzen dabei auf Vorgaben für die Produzenten und lassen diese von unabhängigen Stellen überwachen und zertifizieren.

In einer Studie weist die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) nach, dass die Kriterien durchaus Wirkung entfalten.

soja
Sojapflanzen reifen auf einem Feld. - dpa

Die Nachhaltigkeitsstandards Proterra und Round Table of Responsible Soy (RTRS) garantierten demnach, dass die Soja-Importe aus abholzungsfreien Gebieten stammten. Keine ausbeuterischen Arbeitsbedingungen bestanden und Konflikte mit lokalen Gemeinschaften ausgeschlossen waren. Verbesserungspotenzial ortete die Studie bei der Biodiversität und bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln.

Auf Nachfrage aus Schweiz eingestellt

Brasilianische Produzenten und internationale Agrarkonzerne stellten sich auf die Nachfrage aus der Schweiz ein. Und bieten als nachhaltig zertifiziertes und gentechfreies Soja an. Das zeigt gemäss der Studie, dass die Schweiz trotz ihrem kleinen Marktanteil Einfluss auf die Lieferkette nehmen kann. Dies ist umso bemerkenswerter, als Futter-Soja ein austauschbarer, weltweit an den Börsen gehandelter Rohstoff ist.

Die Forscher raten dem Netzwerk, die Kriterien weiter zu entwickeln. Und seine Erfahrungen mit Akteuren in Europa zu teilen, damit sich als nachhaltig zertifiziertes Soja stärker durchsetzt. Auch andere Futtermittelkomponenten sollten nachhaltig beschafft werden. Dazu erklärten sich die 29 Mitgliederorganisationen des Netzwerks bereit, wie es weiter hiess.

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