In der Migros: Mehrheit will laut Umfrage keinen Alkohol
Die Migros lässt darüber abstimmen, ob in den Filialen Alkohol verkauft werden soll. Stand jetzt würden 58 Prozent der Befragten eine solche Änderung ablehnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Umfrage lehnt die Mehrheit Alkohol-Verkauf in der Migros ab.
- Besonders die Älteren sprechen sich dagegen aus.
- Bis zum 4. Juni können die Genossenschaftler über die Frage befinden.
Die Schweizer Bevölkerung steht laut einer Umfrage im Auftrag von Tamedia und «20 Minuten» dem Verkauf von Alkohol in der Migros eher skeptisch gegenüber. Gemäss der am Montag publizierten Erhebung sind 58 Prozent klar oder eher dagegen, 38 Prozent sind dafür.
Der Anteil jener, die keine Angaben machten, liegt laut dem Unternehmen Leewas, das die Umfrage durchführte, bei 4 Prozent.
Ältere sprechen sich gegen Alkohol-Verkauf aus
Besonders stark lehnen demnach Ältere eine Änderung ab, bei den über 65-Jährigen beträgt der Nein-Anteil 67 Prozent. Auch bei den Personen zwischen 50 und 64 und den 35 bis 49-Jährigen zeigt die Umfrage Nein-Mehrheiten von 61 respektive 55 Prozent.
Nur gerade bei den Befragten zwischen 18 und 34 gibt es eine relative Ja-Mehrheit von 48 Prozent. Zugleich sagten jedoch 45 Prozent, sie seien gegen den Alkoholverkauf in der Migros.
Migros gibt Ergebnisse wohl Mitte Juni bekannt
Die rund 2,3 Millionen Mitglieder der zehn regionalen Migros-Genossenschaften können bis am 4. Juni in Urabstimmungen über die Frage befinden.
Laut der Website des Detailhändlers erhalten sie die Unterlagen Anfang Mai zugeschickt. Ab dem 16. Mai kann zudem auch in den Migros-Filialen abgestimmt werden.
Ausgezählt werden die Stimmen ab dem 7. Juni, die Migros wird die Ergebnisse nach eigenen Angaben voraussichtlich Mitte Juni bekannt geben. Das seit über hundert Jahren bestehende Alkoholverbot bei der Migros wird nur aufgehoben, wenn sich dafür eine Zwei-Drittel-Mehrheit findet.
Tamedia und «20 Minuten» erhoben die Einstellungen zum Alkoholverkauf im Rahmen ihrer zweiten Umfrage zu den eidgenössischen Abstimmungen am 15. Mai. Deren Ergebnisse wurden ebenfalls am Montag veröffentlicht.
Insgesamt nahmen 9673 Personen an der Online-Umfrage teil. Durchgeführt wurde sie am 19. und 20. April.
Leewas gewichtete die Daten anschliessend so, dass die Ergebnisse für die Gesamtbevölkerung repräsentativ sei. Der statistische Fehlerbereich liegt bei +/-1,7 Prozentpunkten.