Iran enthielt Schweiz Informationen zu inhaftiertem Schweizer vor
Die iranischen Behörden verweigerten der Schweiz Informationen über einen in Haft verstorbenen Schweizer und gewährten der Botschaft keinen Zugang zu ihm.

Die iranischen Behörden haben der Schweiz Informationen über den in iranischer Haft verstorbenen Schweizer vorenthalten. Ausserdem erhielt die Botschaft keinen Zugang zum Inhaftierten.
Erst drei Wochen nachdem die Schweizer Botschaft in Teheran über die Inhaftierung eines Schweizers wegen Spionageverdachts informiert wurde, war klar, dass es sich tatsächlich um einen Schweizer handelte, wie das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte. Zuerst hatte der «Sonntagsblick» darüber berichtet.
Aufgrund der Spionage-Anschuldigungen haben die iranischen Behörden laut EDA ausserdem den von der Schweiz beantragten konsularischen Zugang nicht gewährt. Dies entspreche zwar der gängigen Praxis der iranischen Behörden bei ähnlich gelagerten Vorwürfen, verstosse aber gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, so das EDA. Das sei den iranischen Behörden mehrmals klar kommuniziert worden.
Verzögerte Kommunikation und fehlender Konsulatszugang
Die Schweizer Botschaft wurde am 10. Dezember über die Inhaftierung informiert. Danach stand die Schweizer Botschaft in Teheran laut EDA in täglichem Kontakt mit den iranischen Behörden, um mehr Informationen zu den Umständen der Verhaftung und Zugang zum inhaftierten Schweizer zu erhalten. Gemäss dem iranischen Portal Nurnews soll der 64-Jährige bereits im Oktober verhaftet worden sein.
Am 9. Januar 2025 wurde die Botschaft informiert, dass sich der Schweizer im Gefängnis das Leben genommen hat. Die Schweiz hat darauf von den iranischen Behörden eine lückenlose Untersuchung über die Umstände der Verhaftung und des Todes des Schweizer Staatsangehörigen verlangt.
Welche Informationen die Schweiz von Iran bisher erhalten hat, gab das EDA am Sonntag auf Anfrage nicht bekannt. Der Leichnam des Verstorbenen wurde am 22. Januar in die Schweiz gebracht.