Irland-Pläne für Kuh-Tötung spalten Schweizer Veganer
Irland will zum Klimaschutz Zehntausende Kühe töten. Umweltschützer jubeln, vegane Organisationen sind sich hingegen uneins.
Das Wichtigste in Kürze
- Irland plant die Tötung von fast 200'000 Kühen in den nächsten drei Jahren.
- Greenpeace bezeichnet die Idee als «mutigen und wichtigen Schritt».
- Vegi-Vereine hingegen sind sich uneins, was die Pläne angeht.
Irland erwägt die Tötung Tausender Kühe – für den Klimaschutz. So sollen in den nächsten drei Jahren rund 200'000 Kühe getötet werden.
Damit will das Land seinen Klimazielen einen Schritt näherkommen. Hintergrund: Kühe tragen wegen des Methans zu einem beachtlichen Teil am globalen Treibhausgasausstoss bei.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüsst die Idee. Es sei ein «mutiger und wichtiger Schritt», sagen die Umweltschützer bei Nau.ch.
Wie sieht es bei anderen Tierliebhabern aus?
Kühe-Töten «aus Tierschutzgründen sehr fragwürdig»
Nau.ch hat nachgefragt. Für Sarah Moser, Geschäftsleiterin der Veganen Gesellschaft Schweiz, sind die Irland-Pläne kein Grund zum Jubeln: «Die gesamte Milchindustrie beruht auf der gezielten Ausbeutung der Kühe.»
Eben darum sei eine Reduktion der Tierbestände wünschenswert. Aber: «Findet diese jedoch durch gewaltsame Tötung statt, ist das aus Tierschutzgründen sehr fragwürdig.»
Es stelle sich zudem die Frage, wie nachhaltig die dadurch erzielte Reduktion der Emissionen des Agrarsektors wäre. Moser führt aus: «Das hängt letztendlich davon ab, ob die Menschen den Konsum tierischer Produkte langfristig reduzieren.» Hierfür wären flankierende Massnahmen sinnvoll.
So müsse die Attraktivität von pflanzlichen Milch- und Fleischalternativen gesteigert werden. Auch eine natürliche Reduktion der Viehbestände durch Verhinderung neuer Geburten wäre wichtig.
Andere Tierschützer blasen ins gleiche Horn wie Greenpeace.
So etwa die Organisation Swissveg: Schliesslich gehe es den Iren nicht um die Tötung der Tiere, findet Geschäftsführer Renato Pichler. «Sondern darum, dass Tiere, die sowieso getötet werden, nicht ersetzt werden.»
Darum begrüsse man, dass Irland «die Umweltauswirkungen der Rinderhaltung ernst nimmt und Massnahmen ergreift». Es würden damit Massnahmen ergriffen, die ohne zusätzliche Schlachtungen auskommen.
Pichler erklärt: «Die weltweite Fleischproduktion hat einen grösseren Einfluss auf das Klima als der gesamte weltweite Verkehr.» Inklusive aller Flugzeuge und LKWs.