Italiener verkaufen «Mutter aller Nebel» in Dosen
In den USA und Grossbritannien wird Nebel aus dem Friaul (I) in Dosen verkauft. Die Einnahmen, welche die «Mutter aller Nebel» einbringt, werden für wohltätige Zwecke gespendet.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Italiener fangen jedes Jahr am Fluss Stella in der Provinz Udine zur Wintersonnenwende den Nebel ein.
- Diesen verkaufen sie dann in Dosen.
- Sie exportieren den Nebel sogar in die USA und nach Grossbritannien.
- Die Einnahmen werden an die lokale Kirchgemeinschaft gespendet.
Jedes Jahr gehen die Italiener Consuelo Bervilacqua und Fernando Gallici zur Wintersonnenwende an einer Vollmondnacht am Fluss Stella in der Provinz Udine spazieren. Dabei geht es ihnen nicht etwa um einen romantischen Spaziergang. Die beiden gehen nämlich auf die Jagd. Das Ziel: Den Nebel einfangen.
Denn jedes Jahr erhalten die beiden tausende Anfragen nach friaulischem Nebel, wie die italienische Zeitung «La Repubblica» berichtet. Den «eingefangenen» Nebel verkaufen die zwei Italiener in Dosen mit der Aufschrift «La Madre Di Tutte Di Nebbie», was auf Deutsch «die Mutter aller Nebel» heisst. Die Dosen enthalten nebenbei noch eine Broschüre, die Informationen zur Region mit dem Fluss Stella liefert.
Export in die USA und Grossbritannien
Der friaulische Nebel ist nicht etwa nur zum Verkauf in Italien gedacht. Die Nebel-Dosen sind unter anderem in den USA und Grossbritannien gefragt. «Unser Nebel ist viel reiner», erklären die beiden die grosse Nachfrage gegenüber «La Repubblica». Die aktuelle Produktion sei gut und die Bestände versichert. Jedes Jahr verkaufen sie mindestens 1000 Dosen, manchmal sogar bis 5000.
Eine Dosenladung Nebel kostet den Käufer 3,5 Euro. Bervilacqua und Gallici behalten das eingenommen Geld jedoch nicht. Sie spenden es der lokalen Kirche oder geben es dem Pfarrer, der es in der Bevölkerung verteilt.